Şırnak – Grenze zum Irak und nach Syrien

Şırnak – Grenze zum Irak und nach Syrien

Die aktuelle Tagespolitik im Syrienkonflikt hat in geradezu tragischer Weise auch der Provinz Şırnak und damit ihrer gleichnamigen Provinzhauptstadt aufgrund der gemeinsamen Grenze mit Syrien nach den bereits lang existierenden Kurdenkonflikten weitere Probleme beschert, denn tausende syrischer Flüchtlinge suchten ihr Heil in der Flucht außer Landes.

Mit den angrenzenden Provinzen Siirt und Van im Norden, Hakkâri im Osten undMardin im Westen zieht sich die Provinz Şırnak entlang der Grenze zu Syrien und dem Irak auf einer durchschnittlichen Höhe von etwa 1.400 Meter über NN als unzugängliche Bergwelt dahin, die überwiegend von Kurden bewohnt wird. Auf der gesamten Provinzfläche von 7.172 km2 lebten im Jahr 2007 nur etwa 416.000 Bewohner, was umgerechnet 58 Einwohner per Quadratkilometer bedeutet. Nicht zu Unrecht spricht man hier von dünner Besiedlung, die entsprechend wenige Strukturen aufweisen kann um Tausenden von Flüchtlingen Unterkunft zu bieten.

Natur pur - eigentlich ein El Dorado für Wanderer

b_450_450_16777215_00_images_turkey_southeast_anatolia_sirnak-mountain-1.jpgDabei könnte die Region durchaus ruhigere Tage gebrauchen, um ihre Schönheit und Natürlichkeit für den Tourismus zumindest ein wenig zu öffnen. Nicht allein der historisch bedeutsame Tigris durchquert Şırnak, auch seine Nebenflüsse Kızılsu, Hezil und Habur durchfliesen die Berglandschaft. Neben dem für die Region bedeutsamen Berg Cudi sind es vor allem der Gabar, der Namaz und die Altın Berge, die das Antlitz der Landschaft bestimmen. In der Historie spielt besonders der mit 2.114 Metern höchste Berg Şırnaks eine große Rolle, nicht allein aufgrund seiner vier Gipfel.

Theodor Nöldeke - Arche Noah hier angelandet?

b_450_450_16777215_00_images_turkey_southeast_anatolia_sirnak-nature.jpgDer Reisende und Forscher Theodor Nöldeke ging im Jahr 1898 davon aus, das der ursprüngliche Name des Bergs wohl Kardu, in Anlehnung an das Land Quardu, gewesen sein könnte, wo angeblich die Arche Noah gelandet sei. Auch andere Forscher wie David Rohl, Bill Crouse, Charles Willis und Timo Roller haben diese Möglichkeit zumindest in Betracht gezogen. Auch die noch vorhandenen Ruinen eines ehemaligen Klosters, das von arabischen Geographen mit Safinat Nabī Nūḥ (Arche Noah) bezeichnet wurde, lassen durchaus diese Theorie zu. Als die Forscher Austen Henry Layard und später auch L. W. King Felsinschriften und auch einige Felsskulpturen von Sanherib fanden, lag die Schlussfolgerung auf der Hand, das der Berg Cudi durchaus auch mit dem imAltertum häufig genannten Berg Nipur identisch sein könnte.

Viele offene Fragen lassen sich leider aufgrund der immer noch vorherrschenden Konflikte zwischen der türkischen Armee und den PKK Kämpfern nicht klären, denn die Region ist zum Reisen und Forschen einfach zu gefährlich. Immer wieder kommt es besonders am Cudi zu heftigen Gefechten. Das zusammen genommen mit der Flüchtlingsproblematik lassen die Region weiterhin für Touristen unzugänglich erscheinen, einem Bereich vor dessen Betreten auch die türkischen Behörden eindringlich warnen, ganz abgesehen von den militärischen Sperrzonen.

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