Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan hat während eines Besuchs im Nachwuchszentrum von Galatasaray Istanbul den Nachwuchsspieler Berk Yildiz für ein Tattoo am Handgelenk getadelt.

"Was sind das für Tattoos? Warum schadest Du deinem Körper?", hatte Erdogan am Freitag den Nachwuchsspieler Berk Yildiz (18) im Nachwuchsleistungszentrum von Galatasaray gefragt.

Deutlich an der Wahl seiner Worte erkennbar, missfiel das Tattoo dem Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan: "Lass Dich nicht von Fremden täuschen. Gott bewahre, Du könntest davon in Zukunft sogar Hautkrebs kriegen."

Laut Meldungen in der türkischen Presse hätte der Nachwuchsspieler Berk Yildiz unmittelbar versprochen, das Tattoo entfernen zu lassen.

Diese Meldung sei grundlegend falsch, so äußert sich Berk Yildiz heute in seinem eigenen twitter Account (https://twitter.com/Berk_Y). Nie hätte er gesagt, das Tattoo entfernen zu lassen. Das Tattoo ist meine persönliche Angelegenheit und betrifft mich und meinen Körper. Außerdem ist das Tattoo eine Widmung im Rahmen unserer Familie und damit von großer Bedeutung für mich.

Womit Berk Yildiz in zweifacher Weise Recht hat, denn zunächst einmal mag Herrn Erdogan das Tattoo nicht gefallen, in die private Entscheidungssphäre des Spielers hat er sich keines Falls einzumischen. Des weiteren gibt es zahllose Gründe für Tätowierungen oder Tattoos, denn sie können sehr unterschiedliche Funktionen und Bedeutungen haben. Die Literatur nennt Funktionen von Tattoos als Mitgliedszeichen, rituelles oder sakrales Symbol, Ausdrucksmöglichkeit für Abgrenzung (siehe auch Bourdieu) und Exklusivität, Mittel zur Verstärkung sexueller Reize, Schmuck, Protest (Punk) und nicht zuletzt die der politischen Stellungnahme. In jedem Fall ist es immer eine Entscheidung jedes einzelnen Individuums.

Man mag es mögen oder auch nicht! In jedem Fall ist es immer eine Entscheidung des Trägers in die sich niemand einzumischen hat!

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