Einige Male hatten wir uns mit den Campern Sylvia und Anselm in der Türkei und Griechenland getroffen, als wir von Ihnen diese Warnung vor einem dreisten Abzocker in einem silberfarbenen Renault Megane bei Bergama mit der Bitte um Veröffentlichung erhielten.

Vorausgeschickt sei noch, das es leider überall auf der Welt immer wieder Versuche des Betrugs oder der Ausnutzung von Unwissenheit Anderer gibt, leider kein Phänomen, was auf die Türkei allein zutrifft. Gerade aber weil im Land die Gastfreundschaft wirklich noch praktiziert wird, ein Beispiel, das es schnellst möglich auszumerzen gilt. Entsprechend ist eine Anzeige an die dortige Polizei erfolgt. Aber bitte lesen Sie selbst:

Als wir das Unwetter zwischen Izmir und Menderes hinter uns gelassen hatten, kam die schnell auch wieder die Sonne heraus und es war wieder Sommer. Leider wurden wir vor Bergama von einem Autofahrer per Handzeichen darauf aufmerksam gemacht, dass hinten am Wohnmobil irgendetwas lose war und angeblich flatterte. Natürlich auf Türkisch, so das es schwer fiel, zu verstehen. Anselm fuhr rechts an den Straßenrand, weil der Fahrer nicht aufhörte, warnende Zeichen zu geben.

Der Megane Fahrer stieg dann aus und zeigte auf ein Rad?! am Wohnmobil. Dabei fasste er hinten unter das WOMO und zeigte seine Hand, die voller Öl war. Er sagte Anselm, er soll in die nächste Seitenstraße hinein fahren und fuhr vor uns her. Schnell war er dann an seinem Fahrzeug beschäftigt, um sein Werkzeug zum Festziehen zu holen. Er parkte ja vor uns, so das auch Anselm jetzt gründlich unter dem Auto nachsehen konnte - dabei aber kein Öl finden konnte. Der Autofahrer, der nur türkisch sprach, machte vor meinen Augen den Kofferraum auf, der voller Werkzeug lag. Er nahm ein Teil heraus, lächelte mich an und wollte ans Werk gehen.

Ich hatte in dem Moment in Erinnerung, dass ein Urlauber unterwegs erzählt hatte, was er für ein Glück hatte, da ihn unterwegs jemand anhielt, weil etwas nicht in Ordnung war. Dieser Fremde hatte "zum Glück" das Handwerkszeug im Kofferraum. Als der Mann dann an unserem Fahrzeug "reparieren" wollte, hat Anselm ihn gestoppt und gesagt, alles ist okay. Worauf Anselm wieder eingestiegen ist und mich aufforderte gleiches zu tun. Somit stieg auch ich ein und der Mann rief noch ein paar mal, no money, no money!?

Wir sind dann nach Ören auf den Platz Altin Camp gefahren und wurden freudig von einem niederländischem Ehepaar begrüßt, dass wir auf Camping Dereli bereits kennen gelernt hatten. Ich erzählte am nächsten Morgen von unserer Begebenheit und da sagte Jaap ziemlich niedergeschlagen, das war doch ich selbst, der das erlebt hat und 500,- TL an den hilfsbereiten Megane-Fahrer gezahlt habe. Ich habe dann auf den Fotos der Niederländer sofort den Mann erkannt.

Wir haben dann, gemeinsam mit Frau Sieber, Tochter von Frau Altin, eine Anzeige in englischer und türkischer Sprache verfasst und per Mail an die Polizei abgeschickt. Da die Familie Kamhuis Fotos vom silbernen Megane, vom Kennzeichen und von dem Mann gemacht hat, wird es hoffentlich gelingen, ihn zu fassen, damit nicht noch mehr Touristen betrogen werden, mal abgesehen von dem Schrecken, den man bekommt.

Bitte haben Sie, werte Leser, Verständnis dafür, das wir an dieser Stelle kein Foto vom Nummernschild oder das Gesicht des "hilfsbereiten" Megane-Fahrers zeigen. Sollten Sie ein ähnliches Erlebnis gehabt haben, bitte berichten Sie darüber.

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