Visa-Regelung für türkische Touristen nicht verlängert
- Geschrieben von Portal Editor
Eine Sonderregelung mit der EU-Kommission hatte es möglich gemacht, dass seit dem Sommer 2012 türkische Touristen zu einer der griechischen Inseln fahren konnten, ohne zuvor den Gang zum griechischen Konsulat für die grundsätzlich notwendige Visabeantragung antreten zu müssen.
Diese Regelung galt für Reisen von türkischen Hafenstädten für maximal 15 Tage und für die jeweilige Feriensaison von April bis Oktober. Sieben der Ägäis-Inseln fielen unter die Sonderregelung: Lesbos, Chios, Samos, Kos, Rhodos, Simi und Kastelorizo. Bislang hatte das griechische Außenministerium das so genannte Pilotprogramm zur Visa-Erleichterung für die griechischen Inseln in Brüssel jedes Jahr verlängern lassen.
Laut einer Meldung der Neuen Zürcher Zeitung (NZZ) hat die EU-Kommission diese Visa-Sonderregelung für türkische Touristen jetzt aufgehoben, eine Maßnahme, die der Region erheblich schaden kann, da man auf Tourismus angewiesen ist und die Region durch die Flüchtlingskrise wirtschaftlich und politisch bereits in einer Krise ist. Als Grund für das nicht Verlängern der Sonderregelung ohne Schengen-Visum wird die EU-Kommission selbst genannt, da bislang alle Anstrengungen der betroffenen Inselregierungen, insbesondere Lesbos und Rhodos, die beteiligten EU-Kommissare umzustimmen bisher gescheitert sind.
Vor allem die Inseln Lesbos, Chios, Samos, Kos, Rhodos, Simi und Kastelorizo im Nordosten der Ägäis, auf denen derzeit etwa 15.000 Flüchtlinge untergebracht sind, profitierten bisher von dieser Sonderregelung. Von einer Änderung betroffen wären indes nahezu alle Bereiche touristischer Wertschöpfung: Hotels, Tavernen, Souvenirläden und Autovermieter. Sie alle haben sich auf die türkischen Kunden eingestellt und sind auf die Einnahmen angewiesen, da die Besucherzahlen aus Europa im Zuge der Flüchtlingskrise stark eingebrochen sind.
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