Valbona - Wandern und noch Natur pur am Flusslauf
- Geschrieben von Portal Editor
Valbona ist nicht nur der Name eines Hochtales im Norden Albaniens, das spätestens seit der Bergroute "Peaks of the Balkans" unter Fernwanderern einschlägig bekannt ist, sondern auch der Name des Flusses, der dieses Tal schuf.
Die Valbona gilt als größter Fluss der Albanischen Alpen, deren zentraler östlicher Teil durch die Valbona entwässert wird. Der Fluss entspringt südlich der Jezerca Gipfel auf der Ostseite des Passes Qafa e Valbonës in Tropoja aus Karstquellen.
Wir kommen jetzt jedoch vom Koman See und treffen so zusagen am Unterlauf auf die Valbona, die hier aus größer Höhe kommend, das gleichnamige Tal verlässt.
Die Valbona mündet, nach einer weiteren engen Passage zwischen Bergen, bei Fierza rechtsseitig in den von uns per Fähre überquerten Koman-Stausee, der aus der gestauten Drin entstanden ist.
Am Ende des Valbona-Tals passiert der Fluss eine tief eingeschnittene Schlucht und tritt dann in ein weites Trogtal aus, an deren Rand auch die Stadt Bajram Curri liegt. Dort nimmt sie die Flüsse Gash und Bistrica auf.
An der breitesten Stelle des Tales liegt die Ortschaft Valbona. Kurz unterhalb des Orts wird das Tal steil und eng. An einer etwas breiteren Stelle liegt das kleine Dorf Dragobia, in einem Seitental gibt es noch ein paar Weiler, die sich gut in die Wanderung einbinden lassen.
An ihrem Oberlauf durchfließt die Valbona ein rund 30 Kilometer langes, von Gletschern geformtes Tal, das den gleichen Namen trägt. Hier liegt der Ort Rrogam, die höchste Siedlung im Valbona-Tal, die heute praktisch unbewohnt ist.
Von hier an ist der Talboden über einige Kilometer flach und recht breit, ein typisches U-Tal. Im flachen Abschnitt, hier geprägt von einem breiten Schotterbett, führt der Fluss im Sommer nicht immer Wasser – das Wasser fließt auf rund sieben Kilometer unterirdisch. Diese Passage ist nur zu Fuß gut zu meistern, denn der kiesige Untergrund ist extrem Steinschlag gefährdend.
Am Ende gibt es im Sommer einige Gasthausunterstände, folgt man der Wanderroute entlang des Flusses gelangt man bis zum Wasserfall der Valbona.
Die 50,6 Kilometer lange Valbona gilt als größter Nebenfluss des Drin. Trotzdem behält sie während des ganzen Verlaufs ihren wilden, alpinen Charakter.
Sie entwässert ein Gebiet von 657 Quadratkilometer Fläche. Die durchschnittliche Abflussmenge im unteren Teil beim Ort Gria beträgt 33 Kubikmeter pro Sekunde.
Der Valbona-Gletscher erreichte in der Würmeiszeit eine Länge von 9,5 Kilometer. Er erstreckte sich von der Nordostflanke der Jezerca, wo sich noch heute zwei sehr kurze, aktive Gletscher befinden, bis wenig unterhalb von Valbona. An dieser Stelle auf rund 920 m ü. A. ist noch heute der Übergang vom breiten Trogtal in ein schmales Kerbtal zu erkennen.
Im klaren Wasser des Flusses finden sich diverse Fischarten, darunter die Marmorataforelle.
Im Jahr 2016 protestierte die lokale Bevölkerung zusammen mit Umweltaktivisten gegen den geplanten Bau von sechs Wasserkraftwerken am Oberlauf innerhalb des Nationalparks Valbonatal.
Bitte lesen Sie auch: