Unser derzeitiger Aufenthaltsort Saranda ist auch der perfekte Ausgangspunkt für Ausflüge in die nähere Umgebung, so auch zu der wohl bekanntesten Sehenswürdigkeit Albaniens, dem Bergsee Syri I Kalter, allgemein besser unter dem Begriff „Das Blaue Auge von Albanien“ bekannt.

Da wir bereits seit vielen Jahren in Albanien unterwegs sind, gab es jetzt kaum Überlegungen, wie die Anfahrt zu bewältigen ist. Gut ist noch eine der ersten Touren von Skodra nach Teth in Erinnerung, die seiner Zeit wirklich nur mit Allrad-Antrieb zu meistern war.

Anfahrt mit dem eigenen Auto – off Road Fahrzeug notwendig?

Heute sind fast alle Straßen zumindest einspurig asphaltiert, das Fortkommen stellt also eigentlich kein Problem mehr dar. Besonders die wichtigen Sehenswürdigkeiten sind heute verkehrstechnisch einfach zu erreichen, so auch das Blaue Auge Syri I Kalter, selbst als Tagestourist von Korfu kommend. Da auf der Strecke kein Bus verkehrt, solltet man dann allerdings auf einen Mietwagen zurückgreifen oder sich mit einem Taxi für ungefähr 10,- € pro Strecke fahren lassen. Von Saranda aus erreicht man das Blaue Auge innerhalb einer halben Stunde Fahrt, die über eine teilweise doch holprige Straße führt. Der Weg zum Bergsee ist gut ausgeschildert, an der Schranke zur parkähnlichen Anlage werden 100 Lek pro Person fällig – was ungefähr 0,75 € entspricht.

Wer etwas ängstlich oder unsicher ist, kann alternativ auch eine geführte Tour für 20,- - 50,- € bei einem Reiseveranstalter in Korfu (mit einer Verköstigung unterwegs) oder billiger in Saranda buchen. Viele der angebotenen Tagestouren können gut auch mit einem Ausflug zur beeindruckenden Stadt Gjirokaster kombinieren, die als Weltkulturerbe Stadt der UNESCO ebenfalls unbedingt auf besucht sollte. Wir wollen Gjirokaster allerdings erst während unserer Weiterfahrt aufsuchen.

Schillernde Blautöne – dann von Türkis bis Grün – das Blaue Auge

Nach dem Abstellen des Fahrzeugs ist noch ein kurzer Fußweg zur nur etwa 12° Grad warmen Quelle notwendig. Und, was sollen wir sagen? Allein die Farbgebung des Wassers ein Traum, der dem Namen nur allzu deutlich Recht gibt. Kein Wunder also, das der Syri I Kalter mit seinem zunächst tiefen Blau an seiner immer sprudelnden Quelle so beeindruckt, wobei das Wasser sich im weiteren Verlauf des Sees in schimmernde Türkis- und Grüntöne verändert. Ein traumhaft malerischer Anblick, bei dem man am liebsten direkt in die Quelle hineinspringen möchte.

Um die Quelle in ihrer ganzen Pracht noch besser sehen zu können, gibt es mittlerweile eine kleine Aussichtsplattform, von der man einen guten Blick direkt auf und sogar in das Blaue Auge habt. Während unserer Anwesenheit gab es einen wagemutigen Besucher, der diese Plattform als Absprung in die Quelle nutzte, was sehr gefährlich und damit natürlich verboten ist. Syri I Kalter ist bis heute nur sehr wenig erforscht, so vermutet man ein unterirdisches Höhlensystem noch unbekannten Ausmaßes.

Wenn im Sommer die Temperaturen in Albanien hoch sind, gibt es vereinzelt mutige Badegäste, die das Blaue Auge für ein Bad nutzen, trotz der konstanten Temperatur von nur 12° Wassertemperatur. Wir haben alternativ lieber das kleine Restaurant aufgesucht um vor unserer Rückfahrt noch etwas zu essen und die malerische Kulisse noch etwas genießen zu können. Klares Wasser, durch das man bis auf den Grund sehen kann, schillernde Blautöne, ein sanftes Plätschern und eine blühende Natur ergeben einfach ein so harmonisches Bild, das man sich auch andernorts wünschen würde.

Im Jahr 2005 hörte die Quelle zum Schrecken der Besucher plötzlich und kurzzeitig auf zu sprudeln. Warum das passierte, konnte bis heute nicht geklärt werden.

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