Adnan Maral und "Sultaninen" aus Berlin als Höhepunkte
Es war kurz vor 17 Uhr. Vor den Türen des Bonhoeffersaals im EBW sammelten sich bereits zahlreiche Gäste, unter ihnen auffällig viele Jugendliche und Kinder. Erwartet wurde Grimme-Preisträger Adnan Maral, vielen bekannt als Metin Öztürk aus dem Culture-Clash-Kinohit „Türkisch für Anfänger“ sowie aus der gleichnamigen ARD-Vorabendserie.
Schon im Eingang erfolgten erste Autogrammwünsche, dann folgte eine Lesung unter Einbeziehung der Zuhörer, dann erneut Autogramme und Selfies ohne auch nur den Anklang von schlechter Laune, kurz Adnan Maral, ein Künstler zum Anfassen. Adnan Maral
Andreas Koller hatte sich mit seiner Partnerin Fabiana Olsen im Foyer des Evangelischen Bildungswerkes niedergelassen. Egal, wo auch immer sein Auftritt an der Handpan, er war immer von faszinierten Zuhörern umgeben. Link: Andreas Koller - Strassenmusiker
Dann waren Gäste aus Augsburg an der Reihe, die uns seit vielen Jahren immer wieder auf den verschiedensten Veranstaltungen begleiten: Backdoor Connection. Eigenständige Musik mit eigenen Texten, so ist ihr Programm ausgerichtet, das im EBW als unplugged Version vorgestellt wurde. Link: Backdoor Connection
Zwischen den Veranstaltungen standen immer wieder die Büchertische im Mittelpunkt des Interesses. Leseratten nutzten die Auswahl der zur Schau gestellten Bücher ausgiebig, auch um erste Passagen zu lesen.
Einen weiteren Höhepunkt stellte die Podiumsdiskussion mit namhafter Beteiligung von Autoren und Politikern dar, die zum Thema "Türkisch sein in Deutschland - Integration zwischen Inspiration und Irritation" diskutierten. Teilnehmer an der Runde waren Adnan Maral, Nevfel Cumart, Arif Tasdelen (MdBL), Andreas Reindl und Gülistan Varli-Ünal.
Unter der Moderation und Leitung von Dr. Carsten Lenk kam eine interessante, thematisch hochgradige Diskussionsrunde zustande, die auch den Abend hätte füllen können, wenn nicht der weitere Programmablauf ein zeitliches Ende gesetzt hätte.
Fast schon ein selbstredendes Bild von Adnan Maral, dass sein Auftreten auch ohne viele Worte spiegelt: nah bei seinem Publikum und ohne zeitliche Limitierung. So standen auch nach der Podiumsdiskussion noch weitere Autogramme an, die mit seltener Locker- und Entspanntheit erledigt wurden.
Es folgte der Auftritt des für seine klassisch-türkischen Musikinterpretationen bekannten Duos Öykü Sensöz und Serif Dalyanoglu, die mehrfach auch internationale Auftritte verzeichnen konnten. In Deutschland lebend, sind sie ein Beispiel der Musikkultur aus der türkischen Klassik mit entsprechender Instrumentierung. Link: Öykü Sensöz und Seref Dalyanoglu
Wohl der Höhepunkt in Hinsicht auf das gewählte Thema bildete die Schauspielergruppe "Die Sultaninen", die ihr Schaustück "Alte Lieder" unter der Leitung von Hülya Karci präsentierten. Link: Die Sultaninen
Anhand alter Schlager und Lieder präsentieren die Mitglieder der Schauspielgruppe, die als "Rentner" mindestens 65 Jahre und älter sind, ihre eigene Migrationsgeschichte an Beispielen ihrer Umgebungskultur. Ein tolles Stück, super Schauspieler, begeistertes Publikum.
Den Abschluss des Samstags bildete ein weiteres Musikkonzept des Bassisten Chris Röhrl. "Mehr Brauchts Ned" ist vom Konzept in der Bandbreite von Blues bis Rockn´Roll einzustufen, besonders Dire Straits werden durch den Gitarristen Werner Norgauer gekonnt interpretiert. Link: Mehr Bbrauchts Ned
Allerdings überzeugt auch Nick Haschke mit breitgefächertem Stimmrepertoire und viel Ironie in der musikalischen Gesamtdarbietung. Ein gelungener Abschluss.