Gardasee Sirmione - Scaliger Burg (Castello Scaligero)
Trotz grauen Himmels machten wir uns auf in Richtung Sirmione, immer der Küstenstraße des Gardasees folgend. Sirmione, die Kleinstadt mit der berühmten Scaligerburg und etwa 8.000 Einwohner zählend liegt teilweise auf einer wirklich schmalen Halbinsel am Südufer des Gardasees.
Fast am Ende der Halbinsel gibt es große Parkplatzflächen, die zwar wirklich teuer sind, jedoch verkehrsgünstig den Altstadtkern und die Burganlage erschließen, was bei dieser Witterung von Vorteil war. Das Einfahren in die Altstadt ist nur Bewohnern erlaubt. Unser erster Gang führte natürlich über eine der Zugbrücken zunächst in die Festung hinein.
Die Burg mit ihrem großen Hafenbecken und einer komplexen Ringmauer schließt das Städtchen komplett vom Festland ab und prägt bis heute das Stadtbild Sirmiones. Unter den Venezianern erbauten die Scaliger die Festung mit den typischen Schwalbenschwanzzinnen auf den Fundamenten des alten Römerkastells auf Wunsch des Stadtherrn von Verona, Mastino I. della Scala im 13. Jahrhundert.
Über die alten Wehrgänge und durch die Ecktürme führt der Rundweg durch die Burg, so das die ausgeklügelten Verteidigungslinien aus dicken Mauern, Treppen und Zugbrücken über tiefe Wassergräben deutlich erkennbar werden. Schießscharten zeigen, wie die Burgsoldaten von hier aus den Weg nach Sirmione kontrollierten.
Auch der Blick auf die engen Gassen der Altstadt ermöglicht einen tiefen Einblick in die Geschichte der Halbinsel Sirmione. Im 13. Jahrhundert dehnte die Familie della Scala ihr Herrschaftsgebiet bis zum Gardasee aus und übernahm 1262 in Verona und Sirmione die Regierungsgeschäfte. 1276 ging Mastino I. della Scala gegen die tiefreligiösen Patariner vor, die sich über den Reichtum und die Macht der Kirche empörten.
Während der Herrschaft der Venezianer wurden die ursprünglich römischen Befestigungsanlagen kontinuierlich um- und ausgebaut, so diente der Hafen auch zur Sicherung der Gardaseeflotte. Der 47 m hohe Mastino-Turm im großen Hof war im Mittelalter Waffenkammer und Hauptgebäude der Militäranlage, er ermöglicht heute einen kolossalen Blick auf die Festung sowie auch auf die Halbinsel.
Der Landzipfel, auf dem Sirmione gelegen ist, hat die Form eines Dreiecks mit einer größten Seitenlänge von 1.250 m und einer Breite von 750 m und besteht aus drei Hügeln „Cortine“, „San Pietro in Mavino“ und den „Grotten des Catull“.
Nach dem Rundgang durch die Burganlage geht es durch eines der Stadttore hinein in die Altstadt. Verwinkelte und enge Gassen erwarten uns. Umgehend wird klar, warum die Einfahrt nur Anwohnern gestattet ist.
Neben dem antiken Hafen treffen wir auf diese Frau, die inmitten einer Gruppe von Schwänen befindet, die nach Futter verlangen. Dabei werden die Hälse der Schwäne fast schon unendlich länger.
Schon im ersten Stadttor stoßen wir auch auf ein Überbleibsel der römischen Vergangenheit in Form dieses verbauten Artefakts. Die Geschichte der Halbinsel reicht bis in die Steinzeit im 2. Jahrtausend v. Chr. zurück. Bereits im 17. Jahrhundert v. Chr. entstanden im flachen Wasser Ansiedlungen von Pfahlbauten, die sich einst von Salò bis Garda ausdehnten. Große Bedeutung erlangte Sirmione durch seine Lage an wichtigen Verkehrswegen. Im „Itinerarium Antonini“, einem Verzeichnis der Römischen Reichsstraßen aus dem 3. Jahrhundert, wird bereits die Existenz eines Ortes erwähnt, wo die Reisenden anhalten konnten, dem „mansino Sermione“, der in der Mitte des Straßenverlaufs zwischen Brescia und Verona lag.
Bei Restaurierungsarbeiten an der Kirche stieß man auch auf die Fundamente eines römischen Tempels, der heute in einem Nebenraum touristisch aufbereitet den Besuchern einen Eindruck der langen Besiedlungsgeschichte der Halbinsel bietet. Zur Zeit der Römer war die Halbinsel ein Ferienort höhergestellter Familien. Von den in dieser Zeit entstandenen drei Villen sind heute nur die „Grotten des Catull“ auf dem letzten der drei Hügel erhalten. Der Poet Gaius Valerius Catullus, der im 1. Jahrhundert v. Chr. in Rom gelebt hat, hat diesen Ort gelegentlich besucht und so der Villa ihren Namen gegeben.
Die Altstadt von Sirmione ist durch enge Gassen und ruhige Plätze wie diese Piazza geprägt, in denen der Besucher zahlreiche Boutiquen und Antiquitätenläden, Cafés und Restaurants findet, selbst an eher grauen Tagen.
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Sirmione am Gardasee - Burganlage am Seeufer Sirmione am Gardasee - Burganlage am Seeufer -
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