Die Ruinenstadt Assos in der türkischen Provinz Canakkale
Von Bergama waren wir auf der D550 in Richtung Canakkale gefahren, um kurz vor der Auffahrt zum kurvenreichen Pass über den Tausausläufer links auf der schmalen Küstenstraße Richtung Assos abzubiegen. Heute ist die Ortsbezeichnung Behramkale, wo wir bereits am Ortseingang auf eine Hinweistafel zur antiken Stadt Assos trafen.
Neben dem Besuch der antiken Stadt Assos hatten wir uns hinsichtlich der Einrichtung eines Camperplatzes zur Zwischenübernachtung im Rahmen unseres Konzepts "Überwintern in der Türkei" mit einem Hotelier verabredet, den wir während der EMITT Messe in Istanbul kennen gelernt hatten.
Das Hotel unseres Gastgebers Hilmi lag direkt Fischerhafen von Assos, die Gebäude waren einst als Handelshäuser genutzt worden. In mühevoller Detailarbeit erfolgten die Umbauten zum Hotel sowie zum Hamam. Überall im Gebäude gab es liebevoll ausgewählte Dekoration.
Eine antike Straße führt in die mittlere Ebene der einst riesigen Stadt Assos hinein. Gewaltige Mauern waren zum Schutz der Stadt errichtet worden, die mit ungefähr drei Kilometern Länge die antike Stadt umgaben. Vor der Stadt links die Nekropole mit einer riesigen Anzahl von Sarkophagen, die teilweise noch verschlossen sind.
Große Teile dieser mächtigen Mauer sind samt einigen Befestigungstürmen und dem mächtigen Zugangsportal noch sehr gut erhalten. Die Straße, die einst bis zur Agora und daran entlang bis zum Buleuterion führte, ist erst teilweise ausgegraben.
Wie mächtig die Stadt Assos einst gewesen sein muss, lässt sich sehr gut an der imposanten Agora erkennen, die mit zwei Säulenreihen und 5 Stufen entlang der Prachtstraße jeden Besucher mächtig beeindruckt haben muss.
Am Ende der Agora, die auch nur im ersten Teilstück vom Erdreich befreit ist, liegt das Buleuterion, hier untypisch nicht als Rundbau sondern mit fast quadratischem Grundriss errichtet.
Ein weiteres Teilstück der freigelegten Prachtstraße befindet sich direkt an den Mauerresten des Gymnasiums. Mächtigkeit und Ebenheit der Straßenpflasterung überzeugen noch heute.
Auf der tiefer liegenden Terrasse liegt das sehr gut erhaltene Theater der Stadt Assos, das zwar kein Bühnenhaus mehr besitzt, die Fundamentmauern des Bühnengebäudes sind allerdings noch gut zu erkennen. Die Theaterränge sind in so gutem Zustand, bzw. restauriert, das sie auch modernen Anforderungen für Veranstaltungen noch genügen.
Der dorische Tempel der Athena an der höchsten Stelle des Stadtberges wurde um 530–520 v. Chr. errichtet. Einige der Säulen aus einheimischem Trachyt, die jedoch im Altertum mit weißem Marmorstuck überzogen waren, wurden im Rahmen der archäologischen Forschungen teilweise wieder aufgestellt. Im Hintergrund die griechische Insel Lesbos.
In Kürze erfolgt ein detaillierter Artikel zum Besuch von Assos.