An den Unterwasserquellen des Ohridsees bei Sveti Naum
Was wir während unseres ersten Besuchs am Kloster Sveti Naum nicht geschafft hatten, wollten wir jetzt gemeinsam mit unserem Schweizer Freund Sven nachholen: eine Bootstour auf dem Quellsee beim Kloster.
Wie bereits erwähnt wird der Ohridsee von drei Flüssen sowie dem Quellsee bei Sveti Naum mit Frischwasser versorgt.
Das Quellwasser hier ist so klar aber auch kalt, das die Sicht etliche Meter in die Tiefe reicht und sich eine entsprechende Unterwasserflora ausbilden konnte.
Die Unterwasserquellen kommen zustande, da der Prespa See auf der anderen Seite des Galicica Gebirges höher liegt und somit einen Teil seines Wassers an den Ohridsee durch unterirdische Kanäle abgibt.
Die Frischwassermengen sind dabei so immens, das etwa alle 70 Jahre das Seewasser komplett ausgetauscht wird (beim Prespa See sind es allerdings alle 25 Jahre). Aus diesem Grunde ist auch das Wasser des Ohridsees von exzellenter Wasserqualität.
Als eine Attraktion der Gegend gilt die Tour auf dem Quellsee, die mit Ruderbooten und Bootsführer angeboten wird. Eigene Boote sind nicht erlaubt. Womit natürlich ein zu starker Betrieb auf dem See unterbunden wird.
Unbedingt sollten Sie den Bootsführer vor Beginn der Tour darauf hinweisen, das sie gern die sprudelnden Unterwasserquellen sehen möchten, die überwiegend in den sandigen, hellen Flächen zu erkennen sind.
Wie oftmals bei touristischen Attraktionen, empfiehlt sich eine Bootstour während der Woche, da am Wochenende so starker Betrieb herrscht, das viele Bootsführer sich nicht die Zeit und Ruhe nehmen, die Gäste ausführlich und mit entsprechender Gelassenheit an die Quellen zu bringen.
Sprechen Sie die Bootsführer also unbedingt darauf an. Wichtig ist dann auch, möglichst wenig Bewegung im Boot zu haben, so das die Quellen deutlich sichtbar sind.
Wie kleine Vulkankegel türmen sich die sandigen Sedimente an den Quellen ringsum auf. Ein faszinierendes Schauspiel der Natur.
Vulkankegel aus Sandsedimenten am Grund
Klares Wasser: Riesige Schilfgebiete sorgen zusätzlich dafür, dass das Wasser gefiltert wird und somit seine Klarheit behält.
Wir kennen die Filterwirkung so genannter C4-Pflanzen (Schwertlilien, Schilfrohr, Binsen, usw.) die im Norden Europas auf Schilfbeeten zur Reinigung des Grauwassers eingesetzt werden.
Rings um den Ohridsee gibt es eine Vielzahl riesiger Schilfgebiete, die hoffentlich noch lange erhalten bleiben, damit sich die Qualität des Wassers nicht verschlechtert, trotz zunehmenden Tourismus.
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