Wanderidylle und die Einsamkeit der Bergbauern
Rino vom Campingplatz Rino hatte uns von zwei dörflichen Ansiedlungen in den Bergen bei Vevcani erzählt, die vielleicht als Zwischenstationen für Bergwanderungen dienen könnten, zumal einige junge Familien sich dort niedergelassen hätten.
Nur mit einem Allradfahrzeug über ausgewaschene Pisten erreichbar, machten wir uns auf den Weg zur ersten Ansiedlung, in der wir auf einige verstreut liegende Gebäude unterschiedlicher Funktion stießen.
Zwei ältere Herren hatten sich in dieser Hütte eingerichtet und verbrachten hier oben auf ca. 1.680 Metern über NN offenbar die heißen Sommermonate.
Angenehme Temperaturen am Tag mit relativ kalten Nächten führen hier oben dazu, dass auch im August geheizt werden muss. Also gilt es, Feuerholz zu sägen und zu hacken, womit natürlich auch Brennmaterial zum Kochen vorhanden ist. Strom gab es hier nicht.
Ein Blick zurück auf die Ansiedlung und unser abgestelltes Fahrzeug, bevor es an den weiteren Aufstieg geht.
Wir hatten auch von zwei Bergseen gehört, die wir zum Tagesziel auserkoren hatten. So wurde uns auch berichtet, das einige Anwohner auch zum Fischen an den See gingen und erfolgreich gewesen sein.
Selbst hier gab es Wegzeichen, denen wir folgen konnten. Unsere Fragen nach dem Urheber blieb allerdings unbeantwortet.
Trotz der mittlerweile erreichten Höhe von 1.760 Metern über NN kamen wir durch dichte Buchenwälder, die wohl nur aufgrund des Schutzes durch den steilen Bergkessel hier oben gedeihen konnten. Auch hier wieder Wegzeichen.
In der zweiten Ansiedlung stießen wir auf diese Kühlmethode um eine Melone frisch zu halten.
Auch hier waren einige Leute mit dem Bau kleiner Berghütten beschäftigt, während sich andere um das Vieh kümmerten.
Nach dieser zweiten Siedlung wurde der Pfad steiler und zu guter Letzt nur noch als Ziegenpfad erkennbar, bis auch dieser in den Hochalmen verschwand.
Alle Hänge waren trotz des Sommers kräftig grün, was auf ausreichend Wasser im Boden schließen lässt. Der riesige Felskessel lies auf einen mächtigen Vulkan in grauer Vorzeit schließen.
Wir näherten uns der Grenze zu Albanien, worauf dieses Schild einst hinwies. Niemand schien sich allerdings wirklich darum zu kümmern.
Dann war endlich unser Tagesziel erreicht, der Bergsee inmitten des einstigen Vulkankegels.
Natürlich war jetzt im Hochsommer der Wasserspiegel stark gesunken, denn ein Teil des Wasser wurde über uralte Kanäle in die Ansiedlungen weiter unten abgeleitet.
Deutlich erkennbar auch die Ausflussöffnung der einstigen Lavaströme aus dem Talkessel, die sich zur Ebene in Richtung Ohridsee auftut.
Wir machten uns langsam an den Rückweg, denn eine dunkle Regenfront drohte von Albanien her.
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