Der heilige Berg Athos - An den Stränden Sithonias
Schon während unserer ersten Rundfahrt um Sithonia, dem 2. Finger Chalkidikis, hatten wir den Heiligen Berg Athos der orthodoxen Mönchsrepublik Athos zumindest schemenhaft wahr nehmen können.
Je nach Wetterlage sieht man von oberhalb von Kalamitsi aus den massiven Fels in seiner ganzen Größe von stolzen 2033 Metern Höhe mehr oder weniger klar.
Im allgemeinen Sprachgebrauch steht der Begriff „(Berg) Athos“ entweder für die ganze Halbinsel Athos mit dem Mönchsstaat oder auch nur für den eigentlichen Berg an der Südost-Spitze der Halbinsel.
Wenn auch gelegentlich der Beginn der Geschichte der Klöster und Mönchsrepubliken auf dem Athos bis weit in die frühchristliche Zeit zurückverfolgt wird, so lassen sich die ersten sicheren Hinweise auf mönchisches Leben auf dem Athos wohl erst zu Beginn des 9. Jahrhunderts in byzantinischer Zeit nachweisen.
Von Kalamitsi aus waren wir weiter in Richtung Sarti gefahren, wo wir auf diesen schier endlosen Strandabschnitt stießen. Einige wenige Camper hatten sich hier eingefunden.
Am anderen Ende des Badestrands eine abseits gelegene Strandbar, neben der herrlichen Aussicht auf den 3. Finger von Chalkidiki gab es gut gekühlte Getränke und leckere Fischgerichte.
Und natürlich wieder den Blick auf den Athos. Seit dem 11. Jahrhundert hatte der Berg Athos auch für die Christen der Kiewer Russen große Bedeutung. So entstanden erste Klöster für Mönche aus der Russland. Vom 15. Jahrhundert an trugen die Moskauer Fürsten zu der Finanzierung der Klöster bei und gründeten eigene Klöster. Sie wurden vom 16. Jahrhundert an dem Moskauer Patriarchat unterstellt.
Da die Mönche sich gegen den Heiligen Synod, die unter staatlicher Kontrolle stehende Kirchenführung im Zarenreich, stellten, ließ der russische Botschafter in Istanbul mit Hilfe von Soldaten und Feuerwehrleuten mehr als 1000 Mönche aus ihren Klöstern vertreiben und nach Russland deportieren.
Die heutigen 20 Großklöster der orthodoxen Mönchsrepublik sind Teil des UNESCO-Welterbes. Das erste Kloster, die Große Lavra, wurde 963 vom byzantinischen Mönch Athanasios Athonites gegründet. Bis zu diesem Zeitpunkt siedelten auf dem Athos bereits Mönche, die sich an den Vorbildern der asketischen Mönche im Alten Ägypten orientierten. Bald gründeten bulgarische, rumänische, russische, georgische und serbische Mönche weitere Großklöster auf dem Berg Athos. Es gab auch italienische Gemeinden, z. B. die der sogenannten Amalfitaner (nach der Stadt Amalfi) südlich des Klosters Karakallou, welche jedoch im 12. Jahrhundert aufgelassen wurden. Heute gibt es 20 Großklöster, davon sind 17 griechisch, eines serbisch (Kloster Chílandar), eines bulgarisch (Kloster Zografou) und eines russisch (Kloster Panteleímonos).
Diese Sommerresidenz lag etwas abseits vom Strand, ein klassischer Eisenbahnwaggon, der zu einem Ferienhaus umgebaut war. Allerdings sah es so aus, das Grundstück und Waggon schon seit längerem unbenutzt erschien.
Nach Sarti steigt das Gelände kontinuierlich an, auch die Bewaldung nimmt zu. Hier reicht der Fels und auch die Bewaldung bis ans Meer heran, bildet so herrliche Badebuchten, die teilweise über enge und steile Pfade zum Meer hinab führen.
Trotz Hochsaison verteilen sich die Touristen sehr gut entlang der Badebuchten, so das sogar die Möglichkeit des Wechsels von Bucht zu Bucht anbietet. Die Gäste waren überwiegen balkanischen Ursprungs.
Weiter ging es in Richtung Vourvourou, einer weiteren Bucht mit flachem Sandstrand. Hier waren überwiegend Segler und Motorbootfreunde als Gäste anzutreffen, da es auch einige Inseln der Küste vorgelagert gibt, die mit einsamen Bade- und Tauchbuchten locken.
Da langsam die Dämmerung einsetzt, denken wir langsam an die Rückfahrt zu unserem Wohnwagen, um viele Erkenntnisse und Eindrücke reicher.
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