Die Kapelle auf der Insel Shurdhahi - das antike Sarda
Unsere Bootstour auf dem Vau-Deja-Stausee verlief trotz unserer anfänglichen Skepsis gegenüber der großen Gruppe Studenten in Erwartung möglichen Alkoholkonsums sehr entspannt und war begleitet von viel Gesang und lockerem Austausch (ganz ohne Alkohol, allen Mutmaßungen zum Trotz, toll!).
Die zunächst recht lautstark wandernde Gruppe der jungen Albaner zeigten sich sehr kommunikativ, sie waren offen und aufgeschlossen und luden uns zu ihren mitgebrachten, hausgemachten Speisen gern mit ein.
Der von vielen kleinen Buchten geprägte Uferverlauf des Vau-Deja-Stausee zeigte sich sehr grün mit Büschen und Bäumen geprägt. Durch die Ruinen der antiken Stadt Sarda ging es zunächst hinauf bis zum Gelände der Kapelle, die von der Steilküste begrenzt wird.
Der Stausee besteht aus mehreren Becken, die durch natürliche Canyons miteinander verbunden sind. Ein erstes Becken von rund vier Quadratkilometern, Gjiri i Gomsiqes genannt, liegt östlich des Hauptverlaufes gleich hinter der Staumauer.
Der Hauptverlauf, rund 500 Meter breit, endet rund fünf Kilometer nach der Staumauer im zentralen Becken, das rund acht Quadratkilometer groß ist.
In diesem zentralen Teil liegt auch die kleine Insel Shurdhahi, in der Antike ein Burghügel am Drin, den Illyrer und Römer befestigt hatten und der sich im Mittelalter zur kleinen Stadt Sarda, einem Bischofssitz, entwickelte.
In den Jahren 1967 bis 1972 wurde die ganze Gegend von Sarda archäologisch untersucht, da der aufgestaute See einen beträchtlichen Teil der ehemaligen Siedlungen unter sich begraben würde.
Einige Gebäude-Ruinen sowie ein Stadttor und Teile der Stadtmauer sind noch erhalten, die Kapelle ist teilweise wieder aufgebaut worden und dient noch heute für religiöse Treffen und Andachten.
Ein kleiner Altar am Ende der hallenartigen Kapelle ist mit einem Kruzifix versehen, manches Mal brennt auch eine Kerze, die den ansonsten fensterlos dunklen Raum erhellt. Nur ein Tisch in der Mitte des Raum ist als Mibiliar zu sehen, keine Stühle oder Bänke. Unter dem Tisch entdeckten wir allerdings eine schlafende Fledermaus.
Der Blick von der Steilküste zeigt, das hinter diesem Seebecken und seiner Insel der See im Drin-Tal immer schmäler wird, bis er bald mehr einem Fluss gleicht, der durch den Canyon fließt. Wenige Kilometer weiter, vor Koman, folgt aber nochmals ein letztes kleines Becken, wo sich der See erneut auf fast einen Kilometer verbreitert.
Ach ja, auch erwähnenswert: Unter dem Tisch entdeckten wir allerdings eine schlafende Fledermaus.
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