Per Fahrrad nach Metelkova - quer durch Ljubljana
Das Avtonomni kulturni center Metelkova mesto, (zu deutsch etwa: Autonomes kulturelles Zentrum Metelkova City), kurz Metelkova, ist ein autonomes Zentrum für Politik und Kultur im Zentrum der slowenischen Hauptstadt Ljubljana, das mittlerweile weit über die Grenzen bekannt ist (wir hatten bereits berichtet).
Vom Camperstopp Princeplatz bei Visnja Gora kommend, machten wir uns auf den Weg, immer abseits der Hauptstraßen hinein in das Zentrum von Ljubljana (Wegbeschreibung gibt es am Camperstopp).
Der Fahrradverkehr in der Stadt war vor allem im Sommer so stark geworden, das er durch die Verkehrsplanung reglementiert werden musste. So gibt es immer noch ein Fahrradverbot auf manchen wichtigen Straßen.
Im 2012 wurde Fahrradverleihsystem BicikeLJ (bicikel, umgangssprachlicher Ausdruck für Fahrrad + LJ) eingeführt. Mit Hilfe der Stadtkarte Urbana ist für registrierte Benutzer jede neu angefangene Fahrt bis max. 60 Minuten Dauer kostenfrei.
Seit 2013 sind zahlreiche Straßen, wo zuvor Fahrradverkehr verboten war, unter anderen auch ein Teil der Slovenska cesta, einer der wichtigsten Geschäftsstraßen im Zentrum der Stadt, für den individuellen Autoverkehr gesperrt und nur mit Bussen oder Fahrrädern befahrbar bzw. zu Fuß erreichbar.
2015 wurde Ljubljana vom Verkehrsplanungsunternehmen Copenhagenize Design Company zum ersten Mal als eine fahrradfreundliche Stadt eingestuft.
Metelkova liegt in unmittelbarer Nähe des Bahnhofs auf einem Gelände der ehemaligen Jugoslawischen Volksarmee, die dort in einem Kasernenkomplex stationiert war.
Nach dem Slowenischen Unabhängigkeitskrieg und dem anschließenden Abzug der Armee wurde das Areal 1993 zu einer Art Freizone, einem von Künstlern, Musikern, Galeristen, Veranstaltern und Sozialarbeitern besetzten Gebiet.
Nach dem Rechtsruck 1991 sollte das Gelände in eine Autoparkzone umgewidmet werden. Als Konsequenz und infolge beginnender Abreißarbeiten wurden am 10. September 1993 die schon recht in Mitleidenschaft gezogenen Gebäude besetzt.
In der Metelkova gibt es regelmäßig Veranstaltungen und eine große Auswahl an Projekten, eine Kunstgalerie, ein Hostel, Bars, Studios, Raum für Designer sowie Büros für die kulturelle Planung und Organisation.
Hier finden regelmäßig Konzerte mit unterschiedlicher Live-Musik statt. Dabei reicht das angebotene Musikspektrum von Free Jazz, Heavy Metal, Punk über Noise bis hin zu Dub und Techno.
Mit der Zunahme von LGBT- und antirassistische Aktivitäten und entsprechender Projekte, die in Metelkova beheimatete und unterstützt werden, war die Metelkova im Jahr 1994 gar zur Zielscheibe von Nazi-Skinheads geworden.
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