Von Wien entlang der Donau nach Budapest
Nach einigen informativen Tagen auf dem Campingplatz Neue Donau in Wien fuhren wir zunächst entlang des Donaukanals in Richtung ungarische Grenze, wo wir unser Fahrzeug auch in das elektronische Mautsystem anmeldeten.
Die Anmeldung erfolgt über die KFZ-Nummer, die elektronisch gespeichert wird und von den Kontrolleuren, auf die man immer wieder unterwegs trifft, geprüft wird. Dies erfolgt meist von Brücken oder Parkplätzen aus, wo der vorbeifahrende Verkehr per Fernglas beobachtet wird. Neu bei der Registrierung ist hier die Vorlage des Fahrzeugscheins, da es wohl zu viele Fehler in der Angabe der KFZ-Nummern gegeben hat.
Die Autobahn folgt zu einem großen Teil dem Verlauf der Donau, die Entfernung zwischen dem Campingplatz Neue Donau und dem von uns ausgewählten Platz Zuglegeti Niche Camping in Budapest beträgt etwa 248 Kilometer, die in gut 2,5 Stunden zu absolvieren sind. Kurz vor unserer Abfahrt gab es noch ein interessantes Gespräch mit einem Ehepaar, die dem Donau Radweg folgend gerade in Wien angekommen waren. In der Fortsetzung sollte es dann per Fahrrad bis nach Budapest gehen. Der Donauradweg verläuft größtenteils beiderseits der Donau, teilweise jedoch nur auf einer Seite, so dass während der Reise die Donau mehrfach überquert werden muss. Er folgt dabei einer antiken Römerstraße entlang des Donaulimes, der die Stationen, Kastelle und Festungen bis zum Donaudelta verband. Diese Römerstraße war als Donauweg bzw. Via Istrum bekannt.
Die Donau ist mit einer mittleren Wasserführung von rund 6.855 m³/s und einer Gesamtlänge von 2.857 Kilometern nach der Wolga der zweitgrößte und zweitlängste Fluss in Europa. In Čunovo, dem südlichsten Stadtteil Bratislavas an der ungarischen Grenze, teilt sich die Donau. Nur der nördliche Arm bildet die weitere slowakisch-ungarische Staatsgrenze. Der südliche Arm namens Mosoni Duna (Moson-Donau oder Kleine Donau) durchfließt kurz nach seiner Abtrennung vom Hauptarm ausschließlich ungarisches Territorium. An seinen Ufern liegt die Industrie-, Handels- und Universitätsstadt Győr. Hier mündet die Raab ein. Östlich von Győr fließt die Mosoni Duna wieder in den Hauptarm.
Die für Ungarn historisch wohl bedeutendste Stadt am weiteren gemeinsamen Flusslauf noch vor dem Donauknie ist die ehemalige Hauptstadt Esztergom. Esztergom ist eine der ältesten Städte Ungarns. Die ersten bekannten Siedler waren Kelten der späten Latènezeit (150 v. Chr. – 30/0 v. Chr.) auf dem markant aufragenden Burgberg. Nach der Besetzung des Landes errichteten die Römer am selben Platz ein Kastell mit einer um den Berg liegenden Siedlung und nannten den Ort Solva mansio. Nach der Völkerwanderungszeit siedelten sich in den Ruinen des Kastells Slawen an.
Nach der Ankunft der Magyaren in diesem Gebiet, zu Anfang des 10. Jahrhunderts, wurde Esztergom gegen Ende desselben Jahrhunderts Sitz des Großfürsten Géza und dann bis zum Ende des 12. Jahrhunderts einer der Hauptsitze ungarischer Herrscher. Nach dem großen Slawenaufstand 983 richtete Kaiser Otto III. (980–1002) 1001/ 1002 das Erzbistum Gran zur Christianisierung des Landes ein, das gebietsmäßig bis ins 18. Jahrhundert weitgehend der heutigen Slowakei entsprach und als die kirchliche Hauptprovinz des Königreichs Ungarn galt – der Erzbischof von Gran trug den Titel Primas von Ungarn. Fast zeitgleich mit der Schaffung des Bistums wurde Stephan I. 1000/1001 zum ungarischen König gekrönt. Auf dem Burgberg entstand der erste Königspalast, zu dem auch eine christliche Basilika gehörte. Unter Stephan I. entstand auch das Komitat Gran.
Die Belagerung von Esztergom zu Weihnachten 1241 durch das Mongolische Reich führte dazu, dass die damalige Hauptstadt zerstört und Budapest zur Hauptstadt wurde. Nahe der Einmündung des Ipeľ (Ipoly) verlässt die Donau bei Szob die Staatsgrenze und ist nun an beiden Ufern ungarisch. Kurz darauf wird sie vom Börzsöny-Gebirge nach Süden abgedrängt und verläuft zwischen Gerecse- und Pilisgebirge. Ab dem eindrucksvollen, um rund 90 Grad abknickenden Donauknie bei Visegrád strebt die Donau für rund 500 Kilometer strikt südwärts.
Nach ungefähr 40 Kilometern durchfließt die Donau Budapest, die Hauptstadt Ungarns, die mit etwas mehr als 1,7 Millionen Einwohnern die zweitgrößte Stadt an der Donau nach Wien ist. Hier erreicht der Fluss eine Breite von 400 bis 500 Metern. Budapest ist flussabwärts die letzte Stadt, die beidseitig der Donau liegt. Zugleich verlässt die Donau an dieser Stelle das ungarische Mittelgebirge und markiert ab hier die westliche Grenze der Großen Ungarischen Tiefebene. Nachdem sie zahlreiche kleinere Städte wie Dunaújváros, Paks, Kalocsa und Baja passiert hat, verlässt sie kurz hinter Mohács das ungarische Staatsgebiet.
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