Trier - Entlang der Mosel zu den Alten Moselkrahnen
Wieder einmal in Trier unterwegs, lockte uns die Sonne zu einem Spaziergang entlang der Mosel, wo wir auf den Moselkran stießen, der in der alten Schreibweise mit "h" geschrieben und vor Ort mit Alte Krahnen bezeichnet wird.
Das weiße, weithin sichtbare Gebäude ist ein mittelalterliche Hafenkran am heute mit Krahnenufer bezeichneten Moselufer, das bereits aus dem Jahr 1413 stammend, die Bedeutung Triers als Handelsplatz unterstreicht.
Von der Bauweise her ist der Kran ein Turmdrehkran mit zwei Treträdern, dessen Durchmesser 4,16 m beträgt und dessen Antrieb durch je zwei so genannte „Windenknechte“ betrieben wurde.
Anfangs mit einem Auslegearm ausgerüstet, wurde 1778 ein zweiter Ausleger als Balanceelement hinzugefügt.
Das drehbare Kegeldach verfügt über eine vertikale Holzachse („Kaiserbaum“, 12 m) auf Eisenzapfen und Kettentrommel mit Kette und einfachem Flaschenzug.
Seine Tragfähigkeit wird auf ein bis zu zwei Tonnen geschätzt. Der Kran hat, obwohl er mehr als hundert Jahre älter ist, Ähnlichkeit und Parallelen zum gleichnamigen „Alten Krahnen“ von Andernach, einem ebenfalls aus Stein errichteten Rheinkran in spätgotischem Stil.
Das aus Eiche gebaute „Getriebe“ des Kranhauses wurde dendrochronologisch auf 1778 und 1863 datiert.
Der Alte Krahnen ist sowohl ein kulturhistorisches, industrielles und wirtschaftliches Wahrzeichen der Stadt Trier.
Mit dem Danziger Krantor aus dem 14. Jahrhundert (erstes Krantor von 1367) gehört der „Alte Krahnen“ zu Trier zu den ältesten Hebeeinrichtungen dieser Art im ehemals deutschsprachigen Raum, ....
von denen es allein am Rhein und seinen Nebenflüssen mehr als 30 im 16. Jahrhundert gab.
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