Abendlicher Spaziergang vom Rathaus zum Schnoor Viertel
Wieder einmal hatte es uns nach Bremen verschlagen, diesmal war ein Umzug innerhalb der Familie Grund unseres Besuchs. Eine Gelegenheit zu einem abendlichen Spaziergang durch die weltweit bekannte Böttcherstraße zum Rathaus.
Das Bremer Rathaus liegt mitten in der Bremer Altstadt an der Nordostseite des bekannten Marktplatzes, ein Muss für jeden Bremen Touristen. Gegenüber an dessen Südwestseite steht der Schütting und an der Südostseite das moderne Haus der Bremer Bürgerschaft.
Die Türme des Doms erheben sich südöstlich des Rathauses. Nördlich, nur durch die Straße Schoppensteel getrennt, steht die Kirche Unser Lieben Frauen. Im Winkel zwischen Rathaus und Kirche sowie um diese herum erstreckt sich der Liebfrauenkirchhof.
Auf dem Marktplatz steht vor dem Rathaus der Bremer Roland, an der Nordecke des Alten Rathauses auf dem Liebfrauenkirchhof die Bronzeplastik der heiß geliebten Bremer Stadtmusikanten von Gerhard Marcks.
Weiter geht es zum bekannten Schnoor-Viertel, dass sich bedingt durch die kleinen Grundstücke und engen Gassen Anfang des 20. Jahrhunderts zu einem Arme-Leute-Viertel entwickelte.
Während hier oft einem Haus nur rund sechzig Quadratmeter Grund und Boden zur Verfügung standen, erreichen die einzelnen Wohngrundstücke in den Randbezirken Bremens noch heute eine Größe von mehr als tausend Quadratmeter.
Der Schnoor heute beherbergt viele Kunsthandwerkbetriebe (darunter auch eine Glasbläserei), Galerien, Cafés und Restaurants, Antiquitätengeschäfte und kleine Museen. Für den motorisierten Verkehr waren die Straßen im Schnoor praktisch unpassierbar.
Das Quartier verdankt seine Bezeichnung dem alten Schiffshandwerk. Die Gänge zwischen den Häusern standen oft in Zusammenhang mit Berufen oder Gegenständen der Bewohner.
So gab es einen Bereich, in welchem Seile und Taue hergestellt wurden (Schnoor = Schnur), und einen benachbarten Bereich, in dem Draht und Ankerketten gefertigt wurden (plattdeutsch Wiere = Draht), woher die Straße Lange Wieren ihren Namen hat.
Heute ist der Schnoor eine bekannte Adresse für Touristen aus aller Welt.
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