Wolkenloser Himmel lockt uns zum Baldeneysee
Schon am frühen Morgen strahlendblauer Himmel, keine Wolke weit und breit – herrliches Wetter für einen ausgiebigen Spaziergang am Ufer des Baldeneysees, den wir vor geraumer Zeit schon einmal umrundet hatten.
Zur Erinnerung für unsere Leser: Der Baldeneysee, ein Stausee zur besseren Kontrolle der häufig auftretenden Hochwasser der Ruhr, liegt in Essen zwischen den Stadtteilen Werden, Bredeney, Heisingen, Kupferdreh und Fischlaken und ist heute auch ein beliebtes Naherholungsziel.
Der Bau des Stausees Baldeneysee war als Absetzbecken für Schwebstoffe errichtet worden, denn durch die Verbreiterung und die daraus verringerte Fließgeschwindigkeit konnte sich die Ruhr auf natürliche Weise durch Sedimentation und Abbau von Verunreinigungen durch Mikroorganismen selbst reinigen.
Der Stausee wurde vom Ruhrverband angelegt und bereits 1933 fertiggestellt. Der Inhalt des Sees an Wasser beträgt etwa 6,5 Millionen Kubikmeter bei einer mittleren Wasserhöhe von nur 3,2 Metern.
Den See umgeben Wander- und Radwege, teilweise sogar beleuchtet, die besonders an Sonn- und Feiertagen stark frequentiert werden.
Nicht nur das Sperrwerk gleich zu Beginn unseres Spaziergangs, über das ein kombinierter Fuß-Radweg führt, zeigt sich mit seinen Schautafeln zur Erläuterung der Wasserwirtschaft als interessant und lehrreich, auch die Hinweise auf die Kulturdenkmäler unterwegs machen Sinn.
Hier gibt es übrigens ein noch in Funktion befindliches Wasserkraftwerk, dass ca. 1.200 Haushalte mit Strom versorgt, eine Wandertreppe für Fische, die hilft, das Sperrwerk mit immerhin über 8 Meter Höhendifferenz zu überwinden.
Trotz einiger Rückfragen bei Passanten, konnten wir nicht erfahren, was es mit den verschiedenen Uhren hier am Bau auf sich hat. Mal vorwärts, mal rückwärts, mal schnell, mal langsam laufend. Kunst am Bauwerk?
Der Rundweg um den Stausee ist etwa 16 Kilometer lang, also ein Spaziergang, der in gut vier Stunden abgegangen werden kann, wenn man nicht in einem der zahlreichen Gasthäuser unterwegs einkehrt.
Am Nordufer eröffnete 1937 das Freibad Baldeney. Es diente bis 1984 als Freibad mit einem Schwimmerbecken, zwei Nichtschwimmerbecken und einem abgegrenzten, im Baldeneysee befindlichen Sprungbecken mit Sprungturm. Für Kinder gab es eine Wasserrutsche.
Am Süd-Ost-Ufer verläuft die Hespertalbahn mit saisonalem Museumzugbetrieb. Am Nordufer steht der denkmalgeschützte Förderturm der Zeche Carl Funke. An den Hängen in unmittelbarer Nachbarschaft liegen die Villa Hügel, die Ruine Neue Isenburg und der Aussichtspunkt Korte-Klippe.
Wer den Rundgang um den See noch etwas ausweiten möchte, kann unterwegs also weitere Ziele mit angehen. Die Schiffe der Weissen Flotte liegen im Hafen am Südufer des Baldeneysees. Sie verkehren in den Sommermonaten nach Fahrplan zwischen dem Stauwehr in Werden und der ehemaligen Eisenbahnbrücke, heute Fußgängerbrücke, die Heisingen mit Kupferdreh verbindet.
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