Faszination Bäume – das Wurzelwerk oftmals spannend!
Schon immer haben Bäume und damit der Wald eine unglaubliche Anziehungskraft auf uns Menschen gehabt, nicht nur aufgrund ihrer Funktionen als Klima- und Wasserregulator, als Produzenten von Sauerstoff und Erholungs- und Fluchtraum für Mensch und Tier.
Längst schon sind es manchmal auffällige Wuchsformen, die in der Folge gar mit Gespensterbäumen betitelt werden, dann sind es besondere Wuchspositionen und / oder ganz im Gegenteil der Zerfall und das Vermodern des Baumes, der unsere ganze Aufmerksamkeit auf sich zieht.
Unser Spaziergang durch das Naherholungsgebiet Hohenstein führte dann allerdings noch zu einer ganz anderen Betrachtungsteil des Baumes, die meist im Verborgenen verbleiben, den Baumwurzeln.
Klar, jeder hat schon einmal Baumwurzeln gesehen, besonders an den so genannten Flachwurzlern, die sich tellerförmig in den oberen Bodenschichten ausbreiten. Zu ihnen gehören viele Fichtenarten, die Banks-Kiefer, oft auch die Douglasie, die Hainbuche und die Weiden.
Bei schlechten Bodenverhältnissen können Flachwurzler keinen optimalen Halt finden und sind bei starkem Sturm oft windwurfgefährdet. Wenn der Untergrund gar noch felsig ist, wundert man sich oft, dass ein Wachstum überhaupt möglich ist.
Baumwurzeln entziehen sich in der Regel unseren Blicken und so verwundert es nicht, dass sie hin und wieder regelrecht in Vergessenheit geraten. Doch von ihrer Gesundheit und Funktionsfähigkeit hängt die Existenz des ganzen Baumes ab.
Bäume benötigen nicht nur gesunde Wurzeln, auch das Volumen dieser unterirdischen Versorgungsorgane muss in einem ausgewogenen Verhältnis zur Menge der in den Kronen vorhandenen oberirdischen Versorgungsorgane, den Blättern stehen.
Nur dann sind Bäume im „Gleichgewicht" und können ihre vielfältigen, positiven Wirkungen für das Klima uneingeschränkt erbringen. Wenn allerdings keine optimalen Voraussetzungen für die Ausbreitung der Wurzeln herrschen, können Bäume auch das Wurzelwachstum den Gegebenheiten anpassen, um die Ausbildung eines ausreichenden Wurzelvolumens sicherzustellen.
Können beispielsweise typische Tiefwurzler wie Eichen, Platanen oder Kiefern wegen hoch anstehendem Grundwasser oder wegen undurchdringbarer Schichten wie Fels nicht in die Tiefe wachsen, bilden sie oberflächennahe, flachere Wurzelteller aus.
Auf sehr flachgründigen Böden können Bäume in tiefe Spalten einwurzeln, um das hinein gespülte mineralische und organische Feinmaterial für sich zu erschließen. Die Felsbrocken können dabei als Widerlager fungieren und in das Wurzelfundament integriert werden.
Unter geeigneten Bedingungen können Wurzeln sogar große Hohlräume durch queren, um die Wasser- und Nährstoffversorgung der gesamten Pflanze auch auf Extremstandorten sicherzustellen.
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