Eckartsberga - Einfluss auf das Winterwetter
In den letzten Tagen zeigten sich viele Menschen überrascht und reichlich gestresst, es ist zwar jahreszeitlich gesehen Winter und die Temperaturen können fallen, der Schnee kommt (diesmal sogar in größerer Menge), aber man zeigt sich dann doch überrascht. Ist es wirklich so überraschend?
Ist es nicht eigentlich die Zeit dafür? Haben wir verlernt mit „Winter“ umzugehen? Da heißt es doch überall, es ist viel zu trocken, wir brauchen mehr Wasser. Nun ist es da. Auch nicht recht? Wir denken, in jedem Fall besser als Schnee denn nur grauer Himmel und Dauerregen, oder?
Natürlich gibt es zahlreiche Mitbürger, für die Schneefall nur Stress bedeutet. Seien es die Berufskraftfahrer, die Mitarbeiter der Räumdienste und natürlich all der Bürger, die nun den Schnee vom Gehsteig räumen müssen.
Dabei ist es für diese Jahreszeit doch völlig normal. Natürlich wird das Winterwetter in Mitteleuropa wird von verschiedenen Wetterlagen bestimmt, die sich aus der Wechselwirkung von Hoch- und Tiefdruckgebieten ergeben.
Diese Wetterlagen mit relativ stabilen Hochdruckgebieten können einen Tag bis mehrere Wochen andauern. Ihr Fortbestehen oder Wechsel lässt sich nur wenige Tage im Voraus bestimmen.
Eine Westwetterlage mit Tiefdruck über Nordeuropa und Hochdruck über Südeuropa bringt feuchte und eher milde Luft vom Atlantik nach Mitteleuropa. Je nach Höhenlage kann es dann schneien oder regnen.
Von Westen herkommende Stürme sind möglich. Bei der Südwestwetterlage mit Hochdruck über Südosteuropa und Tiefdruck bei den Britischen Inseln strömt milde Luft herbei.
Mögliche Niederschläge fallen dann auch in den Hochlagen als Regen. Diese Wetterlage ist mitverantwortlich für das Weihnachtstauwetter, das wir eigentlich auch nicht wollen. Wer hat nicht von weißen Weihnachten geträumt?
Im Wirkungsbereich einer Nordwetterlage mit Hochdruck über West- und Tiefdruck über Osteuropa bringen Nordwestwinde feucht-milde und Nordostwinde trockenere und kältere Luft.
Die Ost- oder Nordostwetterlage mit Hochdruck über Nord- und Tiefdruck über Südeuropa bewirkt den Zustrom besonders trockener kalter Kontinentalluft.
Eigentlich waren wir es schon fast gewohnt, dass die Winter insbesondere in Deutschland seit über zwei Jahrzehnten immer feuchter und milder wurden. Nach früheren Klimaprognosen wird dieser Trend fortgesetzt.
Neueren Studien zufolge begünstigt jedoch paradoxerweise die durch die Erderwärmung bedingte Eisschmelze am Nordpol die Bildung von Hochdruckgebieten über Eurasien, sodass hier in Zukunft vermehrt strenge Winter erwartet werden, wie etwa bei den Schneefällen in Mitteleuropa im Januar 2019.
So konnte im Winter 2019/20 in Deutschland erstmals kein Eiswein hergestellt werden. Schade für die Produzenten.
Aber unsere Bilder zeigen es doch eindeutig: es kann herrlich sein, sich in den Schnee zu begeben. Kältefeste Kleidung vorausgesetzt, wenn das Thermometer denn schon einmal minus 20° zeigt. Wenn dann am Ende des Weges auch noch die Festung von Eckartsberga wartet und später zu Hause ein Tee mit Zitrone und Ingwer, ist doch alles gut.
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