Porzellan, das weiße Gold aus der Natur
Porzellan, auch Weißes Gold genannt, ist ein durch Brennen hergestelltes feinkeramisches Erzeugnis mit weißen, dichten, porenfreien, in dünnen Schichten sogar transparenten Scherben. Unser Besuch in Meissen sollte uns eine Vielzahl neuer Erkenntnisse bringen.
Porzellan wird aus einem Gemisch von Kaolin (Porzellanerde, Porzellanton), Feldspat und Quarz, die im Verlauf des keramischen Brandes in Glasphase und Mullit umgewandelt werden, hergestellt.
Glasiert oder unglasiert findet es Verwendung zur Herstellung von so unterschiedlichen Gebrauchsgegenständen wie dem täglichen Geschirr oder filigranen Kunstwerken, aber auch technische Erzeugnisse und für künstlerische Zwecke kommt Porzellan zur Anwendung.
Je nachdem, ob in Drehautomaten Teller oder im Gießverfahren Grünkörper beispielsweise Kannen, Dosen, Figuren hergestellt werden sollen, wird die nach einem bestimmten Mischungsverhältnis vorbereitete Porzellanmasse kompakt und schmiegsam oder flüssig als Schlicker verarbeitet.
Für moderne Trockenpressen wird aus der flüssigen Porzellanmasse ein Granulat mit definierter Korngröße und Feuchte hergestellt. Bei der Verarbeitung der flüssigen Masse wird diese in Formen gegossen, die die Außenform des Werkstückes bestimmen, aber keinen Kern haben – sie sind hohl. Dieses Verfahren wird Schlickerguss genannt.
Die Formen können aus vielen Einzelteilen bestehen und dementsprechend viele Teilungsebenen haben, um komplizierte Stücke zu gestalten. Üblich sind jedoch beispielsweise für Tassen, Vasen und andere achssymmetrische hohle Teile zweiteilige Formen mit einer Teilungsebene.
Die Formen bestehen aus Gips, der die Eigenschaft hat, Wasser einziehen zu können. Damit wird der eingefüllten Porzellanmasse im Randbereich das Wasser entzogen und die festen Bestandteile der Masse lagern sich an den Formwänden ab.
Je länger die Masse in der Form verbleibt, umso dicker wird die verbleibende Randschicht. Ist die vorgesehene Dicke erreicht, wird die restliche flüssige Masse aus der Form ausgegossen. Nach gewisser Ruhezeit kann dann die Form geöffnet und die Teile zur endgültigen Trocknung herausgenommen werden. Danach werden sie noch vor dem ersten Brennen entgratet und ggf. sonst ausgebessert, Henkel oder andere gestalterische Elemente können mit Schlicker angeklebt werden.
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