Harlesiel – Orkan an der Nordsee lässt Pegel steigen
Wo heute Harlesiel liegt, befand sich noch vor wenigen Jahrhunderten ein Ausläufer der Nordsee. Wer, wie wir und andere, den regnerischen Sturm und Hochwasser an der Nordsee nicht scheut, der konnte hier erfahren, was Windstärken tatsächlich bedeuten.
Heftige Sturmböen hatten den Pegel der Nordsee stark ansteigen lassen, so dass sich mit auflaufendem Wasser, sprich der Flut, das Hafenbecken fast bis zum Rand befüllt hatte.
Selbst Seemöwen und Seeschwalben zogen es vor, festen Boden unter den Füßen zu haben, so böig der Wind von den anderen Besuchern einmal ganz abgesehen.
Wir waren gut gerüstet, also sollte unser Spaziergang zunächst zum Hafenbecken von Harlesiel führen, dem Anleger für Fahrgastschiffe zur Nordseeinsel Wangerooge.
Nur wenige Schiffe waren im Hafenbecken, gut vertäut trotzen sie den heftigen Windböen, die auch uns schnell vorantrieben. Immer wieder auch fast waagerechter Regen gab dem Besuch am Hafen zusätzlichen Reiz.
Kein Wunder also, dass wir uns beizeiten auf den Rückweg machten und mit Überqueren des Deiches erstaunt waren, wie gut er auch als Windschutz funktionierte.
Vorbei am Schöpfwerk, das beherrschende Bauwerk in Harlesiel am Deich zum Wattenmeer. Es dient der schadlosen Abfuhr des überschüssigen Oberflächenwassers aus dem Einzugsgebiet der Harle, das sich bis oberhalb von Wittmund hinzieht.
Zuständige Betreiberin ist die Sielacht Wittmund, eine Körperschaft ÖR und einer von 114 Wasserverbänden in Niedersachsen. Die Harle entwässert auf 23 km Länge das 22.070 ha große Einzugsgebiet durch das Siel bzw. über das Schöpfwerk in das Harlesieler Watt und die Nordsee.
Wesentlich ruhiger war es am Binnenhafen, so dass wir uns entschlossen, noch bis zum Sieltor der Friedrichsschleuse zu gehen, die lange Zeit den seeseitigen Abschluss des Sielhafens von Carolinensiel bildete.
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