Trend zum Dachzelt ist ungebrochen – bis hin zur Skurrilität
Eine auffallend unkonventionelle oder gar seltsame Idee, die uns während des Caravan Salon in Düsseldorf begegnete. Zunächst trauten wir unseren Augen nicht, als wir diesen Lamborghini auf dem Messestand sahen. Natürlich ein Blickfang! Aber wie bei zahlreiche Hersteller, gilt halt nicht kleckern sondern klotzen!
Autodachzelt können halt das eigene Fahrzeug in ein mobiles Zuhause verwandeln und bieten dabei auch noch die Möglichkeit, fast völlig unabhängig unterwegs zu sein, ob es eine extreme Expeditionsreise mit dem Geländewagen werden soll oder der Kleinwagen oder Familienkombi; mit dem passenden Dachzelt wird fast jedes Fahrzeug zum praktischen Campingmobil.
Das erste Dachzelt zum Campen gab es bereits in den 1930er Jahren in Westeuropa. Um ein Dachzelt am Fahrzeugdach zu transportieren, muss aus Sicherheitsgründen die zulässige Dachlast eines Fahrzeugs im Vorfeld überprüft werden. Straßenverkehrsrechtlich greifen in Deutschland die für Ladung im Sinne des § 22 StVO geltenden Normen.
Im Januar 1937 wurde das erste Dachzelt im englischsprachigen Magazin „Popular Science“ vorgestellt. Es bestand aus einem zusammenklappbaren Stahlrahmen, der am Autodach montiert wurde und im ausgeklappten Zustand von einem Gerüst im Frontbereich des Autos, welches gleichzeitig als Einstieg diente, gestützt wurde.
Seit 1958 und bis heute fertigt das Unternehmen Autohome im italienischen Rivarolo Mantovano Dachzelte für Kraftfahrzeuge. In der DDR gab es seit 1976 ein sehr einfaches Dachzelt für den Trabant, das nach dem Hersteller offiziell als Müller-Autodachzelt bezeichnet und im Volksmund Pension Sachsenruh genannt wurde.
Inzwischen gibt es weltweit eine Vielzahl von Herstellern mit unterschiedlichen Lösungskonzepten. Allein in Deutschland sind Modelle von über 60 verschiedenen Herstellern erhältlich. Heutzutage haben sich vier unterschiedliche Dachzelt-Konzepte etabliert:
Klappdachzelte: Ein Klappdachzelt wird zur Seite, meist über die Fahrzeugaufstandsfläche hinaus, aufgeklappt. Das Packmaß beträgt meist die Hälfte der Liegefläche. Es kann als die Ursprungsvariante aller Dachzelte angesehen werden.
Hartschalendachzelte: Bei Hartschalendachzelten ist die Liegefläche mit der Grundfläche identisch. Durch einen Kurbelmechanismus oder Gasdruckfedern wird die Oberschale angehoben. Dieser Zelttyp ähnelt am ehesten einer Dachbox. Die Schalen werden entweder aus Glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK), mittels Spritzguss oder aus Aluminium hergestellt.
Hybriddachzelte: Ein Hybdriddachzelt gleicht geschlossen einem Hartschalendachzelt. Durch Aufklappen erweitert sich die Liegefläche jedoch über die Grundfläche hinaus. So entsteht eine größere Liegefläche.
Aufblasbare Dachzelte: Bei aufblasbaren Dachzelten wird die Basis als auch das Zeltsystem mit einer elektrischen Pumpe mit Luft gefüllt. Die Liegefläche kann ein Vielfaches des Packmaßes betragen. Sie sind das jüngste Konzept am Markt.
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