Sirmione - Römische Ruinen auf der Halbinsel im Gardasee
Nach einer doch erstaunlich ruhigen Nacht auf dem Parkplatz vor dem Haupttor der Burgfeste von Lazise, einem dann doch ausgedehnten Frühstück im Caravan, begannen wir eine erste Tagestour Richtung Süden, immer dem Straßenverlauf entlang des Seeufers folgend.
Mit Lydia und Georg hatten wir kurz zuvor in Augsburg über einige Zielorte am Gardasee gesprochen, nun lag eines dieser Ziele direkt vor uns: Sirmione, eine Kleinstadt von etwa 8.000 Einwohnern, deren Hauptteil nebst Festungsanlage auf einer Halbinsel liegt. Vielleicht ist es die Form und Lage dieser Halbinsel, die neben der Burganlage diese Ortschaft zu einer der Hauptattraktionen am Gardasee macht: ein Dreieck mit Schenkellängen von etwa 1.250 Metern Länge und einer Basisbreite von 750 Metern. Darauf platziert drei Hügel namens „Cortine“, „San Pietro in Mavino“ und den „Grotten des Catull“.
Natürlich war unser Interesse geweckt, auch hier ausgiebig zu erkunden um dann entsprechend zu berichten, so fuhren wir bis zum Ende der öffentlichen Straßen, denn die mittelalterliche Stadt darf nur von den Bewohnern selbst mit dem Auto befahren werden. Eine gute Lösung, wie wir später in den engen Gassen der Altstadt immer wieder feststellen mussten. Auffälligstes Bauwerk und auch "Eintrittsportals" gleichzeitig bildet die imposante Festungsanlage der Scaligerburg.
Castello Scaligero auf der Halbinsel von Sirmione
Bei einem ausgiebigen Rundgang über die Wehrgänge und durch die Ecktürme konnten wir uns ein Bild von dem ausgeklügelten Verteidigungssystem machen, das aus dicken Mauern, Treppen und Zugbrücken bestand. Schon von den Wehrgängen aus war der Einblick in das komplett ummauerte Hafenbecken wirklich beeindruckend, doch erst vom 47 Meter hohen Mastino-Turm im großen Hof, der im Mittelalter Waffenkammer und Hauptgebäude der Militäranlage war, konnte man den gesamten Burgkomplex aufgrund seiner militärtechnischen Gestaltung wirklich nur fasziniert bewundern. Wenn die Menschheit doch endlich lernen würde, ihr Wissen um Technik, Entwicklung und Fortschritt auf friedvolles Miteinander auszurichten, welch ein Schritt wäre möglich!
Römische Villen in Sirmione
Auf dem letzten der drei Hügel befinden sich die Überreste einer römischen Villa, genannt „Grotten des Catull“, die eine Fläche von 2 Hektar bedecken und die bedeutendste archäologische Fundstelle Oberitaliens bilden. Zugegebenermaßen ist der Name der Ruinen irreführend, da es sich weder um Grotten noch um einen Ort handelt, an dem "Catull" wohnte. Der Dichter Catull (85–54 v. Chr.) hatte, wie schon erwähnt, den Ort von Zeit zu Zeit besucht, um hier Ruhe und Erholung zu finden. In seinen Versen ("Salve o venusta Sirmio" – „Sei gegrüßt, du liebliches Sirmione“) besang er die Schönheit des Ortes. Tatsächlich wurde die Villa erst nach Catulls Tod (um ca. 150 n. Chr.) erbaut. Nach erster teilweiser Ausgrabung wurde festgestellt, dass es sich vermutlich um ein antikes Sanatorium mit einem Thermalbad handelte.
Die Römer-Villa selbst ist vermutlich im 4. Jahrhundert eingestürzt. Die in einem kleinen Museum am Eingang der Villa ausgestellten Funde deuten darauf hin, dass die Villa einmal mit großer Pracht ausgestattet gewesen war.
Heute hat Sirmione besonders als gehobener Ferienort mit seinen zahlreichen Hotels und sonstigen Ferienunterkünften, gastronomischen Einrichtungen und Geschäften mit weit gefächertem Angebot touristische Bedeutung erlangt. Der Ausflugstourismus, in Form von tausenden von Tagesausflüglern, hat den Ort das ganze Jahr tagsüber fest im Griff, was wir jetzt im November allerdings nicht als überlaufen beschreiben würden. Als Empfehlung sei auch eine Bootstour genannt, die vom neuen Hafen ausgehend die Halbinsel umrundet. Leider ist die Zufahrt in die mittelalterlichen Hafenbecken verboten.
Für uns neigte sich ein äußerst interessanter Tagesausflug in die Römerzeit und ins Mittelalter seinem Ende entgegen, dabei ist Sirmione wohl weitaus älter, was durch Funde von Pfahlbauten zurück bis in die Steinzeit auch belegt werden kann.
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