Eigentlich zieht uns ja nur wenig in dicht besiedelte Gebiete, doch manchmal erfüllen sich dort doch heimliche Träume und Sehnsüchte - gerade dort, wo man es eigentlich am wenigsten erwartet.

Ein Zwischenstopp in Essen hatte die Möglichkeit zu einem ausgiebigen Spaziergang um den Baldeneysee mit sich gebracht, der uns ganz nebenher mit einer interessanten Mischung aus Natur, Industrie, Besiedlungstrukturen und Sportstätten überraschen konnte. Und nicht nur das.

Der Baldeneysee ist der größte der sechs Ruhrstauseen im Süden der Stadt Essen. Er war als Absetzbecken für Schwebstoffe errichtet worden, da durch die Verbreiterung der Ruhr und die daraus resultierende Änderung der Fließgeschwindigkeit die Fließgewässer auf natürliche Weise durch Sedimentation und Abbau von Verunreinigungen durch Mikroorganismen erfolgen konnte.

Der Baldeneysee dient heute unter anderem dem Wassersport verschiedener Klubs und als Naherholungsgebiet. Die Schiffe der Weißen Flotte verkehren in den Sommermonaten zwischen dem Stauerwehr und der Eisenbahnbrücke, die heute als Fußgängerbrücke Heisingen mit Kupferdreh verbindet.

Eine Anlegestelle befindet sich unter der Villa Hügel, eine andere am Südufer bei dem Haus Scheppen, ein älteres adeliges Lehnsgut aus dem 13. Jahrhundert, wo sich auch ein Motorradtreff, ein Campingplatz und ein Yachthafen befindet.

Am Ufer des Baldeneysees in Heisingen liegt das Vogelschutzgebiet Heisinger Bogen, das mit seinem geschützten Sumpfgebiet als Brutgebiet für Haubentaucher, Kormorane, Reiher und andere bedrohte Vögel dient.

Der Seaside Beach Club lockt zu einem unvergesslichen Strandurlaub mit Strand, Volleyball, Beachvolleyballfeldern, einer Surfschule und Cocktailbar. Das Baden im Baldeneysee war aufgrund der europäischen Qualitätsnormen für Badegewässer verboten; im Zusammenhang mit der Grünen Hauptstadt wurde es hier jedoch im Mai 2017 wieder erlaubt.

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