Die Planstadt Palmanova am Ciclovia Alpe Adria Radweg
- Geschrieben von Portal Editor
Wir wollten zur weiteren Erkundung des Alpe Adria Radwegs und weiterer besuchenswerter Orte am Radfernweg auch das Teilstück bis Palmanova abfahren.
Die Anfahrt vom Camper Club Gelände in Staranzano bis nach Cervignano ist, wie schon erwähnt, leider noch nicht auf vom Straßenverkehr getrennten Radwegen befahrbar, wir wichen entsprechend auf weniger befahrene Straßen aus. Ab Cervignano nutzten wir dann den asphaltierten Alpe Adria Radweg, der in großen Teilen parallel zur Landstraße und in Teilabschnitten durch herrliche Alleen von Platanen bis in die Stadt Palmanova hinein führt. Unterwegs waren deutlich auch die Glocken des Glockenturmes von Aquileia zu hören, aber dazu später mehr.
Palmanova ist heute eine Kleinstadt von gut 5.500 Einwohnern, die südlich von Udine unmittelbar am Autobahndreiecks der A4 (Venedig-Triest) und der A23 (Abzweig nach Villach) liegt. Die Entfernung nach Udine beträgt etwa 20 km, nach Venedig etwa 120 km, dies vorab zur Lagebeschreibung. Wir sind auf den Ort Palmanova zunächst auch nur "gestoßen", da uns die interessant erscheinende "Form" der Stadt auf der Karte aufgefallen war: ein gleichmäßiger, sternförmiger Grundriss, der natürlich von hoch oben aus der Luft betrachtet besonders deutlich zu erkennen wäre.
Palmanova - Planstadt mit sternförmigem Grundriss
Später diente die Festung der Verteidigung gegen die Habsburger, die das benachbarte Friaul und Görz beherrschten.
Die Stadttore Porta Aquileia, Porta Udine und Porta Cividale
1866 fiel Palmanova schließlich an Italien. Im Ersten Weltkrieg war Palmanova wichtiger Stützpunkt der Italiener im Hinterland der Isonzo-Front; entsprechend wurden hier Lazarette und Truppenübungsplätze angelegt.
Palmanova wurde als Idealstadttypus mit radialem Straßennetz geplant und auch umgesetzt. Besondere Merkmale waren relativ breite regelmäßige Straßen, so dass die Soldaten aus dem Zentrum (Exerzierplatz in der Stadtmitte, der in seiner riesenhaften Größe für die Kleinstadt Palmanova heute absolut überdimensioniert wirkt) auf schnellstem Wege zu den Verteidigungsanlagen an die Stadtmauern gelangen konnten. Im Zentrum wohnten die befehlshabenden Offiziere, ringsherum die Liniensoldaten und entlang der Befestigung die Söldner.
Napoleon schließlich erweiterte die Anlage abermals durch den Bau von neun, den älteren Bastionen vor gelagerten Lünetten.
Stadtmuseum und Militärmuseum in Palmanova
Heute ein Trimpfad - Rundweg auf dem Befestigungsring
Nach unserer ausgiebigen Rundwanderung gibt es am Piazza Grande eine kurze Phase der Erholung bei echtem italienischen Late Macciato bzw. Cappucino, hmmm lecker. Doch nun heißt es zurück auf die Räder, denn es sind noch rund 18 Kilometer zurück.
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