Donauquelle oder Donaubach in Donaueschingen
- Geschrieben von Portal Editor
Seit der Sesshaftwerdung des Menschen haben Quellen in Ihrer Versorgung der menschlichen Siedlungen mit frischem Wasser eine bedeutende Rolle gespielt.
Kein Wunder also, dass sie allein durch ihre Größe oder durch ihre Lage am Anfang eines bedeutenden Flusses auch eine mythologische Bedeutung gehabt haben, was sich in zahlreichen Quellheiligtümern oder in der Verehrung von Quellnymphen zeigt. Auch bei der Quelle des mächtigsten Stromes im einstigen Römischen Reich war dies der Fall, so zumindest beschreibt es Tacitus. Die Donau entströmt den weichen, sanft erhöhten Kammlagen des Abnoba-Gebirges und die Römer scheinenden den Ursprung unter der Obhut der Göttin des Bergwaldes Abnoba, als Quell- und Flussgottheit, gesehen zu haben.
Die Quelle des Donaubaches in Donaueschingen
Der Donaubach entspringt im Fürstlich Fürstenbergischen Schlossgarten in Donaueschingen an einer Ecke des Schlosses in einer kunstvoll gefassten Karst-Aufstoß-Quelle, nicht, wie vielleicht vermutet, irgendwo in der freien, idyllischen Natur. Klar, so ein bekannter Flussursprung gehört auch baulich fundamentiert. Allerdings verschwindet das Wasser auch gleich wieder im Untergrund um nach etwa100 Metern unterirdischen Laufs in die Brigach zu fließen, die sich 1,4 km weiter mit der Breg zur Donau vereinigt. Die Quelle des Donaubachs ist eine von 22 Quellen im Umfeld des Zusammenflusses, die sich aus oberhalb versickertem Wasser der Donauquellflüsse und versickerten Niederschlägen des verkarsteten Muschelkalk-Hügellandes der Baar speisen und die zusammen zwischen 400 und 1000 l/s Wasser ausschütten.
Mindestens seit dem 15. Jahrhundert gilt die Donaubachquelle als Donauquelle (Hartmann Schedel in seiner Weltchronik von 1493); es gibt aber auch Hinweise, dass dies schon zu römischer Zeit so gesehen wurde (Plinius der Ältere in Naturalis Historia), wo sie am Rand des dauerhaft besiedelten Gebietes lag. In der ältesten kartographischen Darstellung aus dem Jahre 1538 von Sebastian Münster ist die Donaubachquelle mit ihrem damals rechteckigen, rund 8 × 6 m messenden Quellbecken signaturhaft verzeichnet.
Hydrologische Bedeutung der Donauquelle
Im Gegensatz zur mythologischen Rolle ist die hydrologische Bedeutung der Donauquellen ungewöhnlich gering, da die Donau ober- und unterhalb von Tuttlingen einen so bedeutenden Teil ihres Wassers an das Rheinsystem verliert, dass sie dort die meiste Zeit des Jahres trockenfällt, die so genannte Donauversinkung, insofern bei Ulm – aus Sicht der Gewässerkunde betrachtet – zum Nebenfluss der wesentlich wasserreicheren Iller und schließlich in Passau auch noch vom Inn übertroffen wird.
Egal und wie auch immer, wir hatten das Quellbecken des Donaubaches gesehen, waren dann durch die herrliche Parklandschaft des Fürstenbergischen Schlossgarten gewandert, konnten einen Graureiher beim Fischen beobachten und die frische Luft im Park genießen. Was will man denn mehr.
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