Ferdinand Graf von Zeppelin – Ikone der Luftfahrt
- Geschrieben von Portal Editor
Wer einmal die Möglichkeit hat in Friedrichshafen zu verweilen, der sollte sich durchaus einige Minuten Zeit nehmen, um die Start- und Landevorgänge der so imposanten Luftschiffe moderner Bauart, die Zeppeline, zu bewundern.
Unsere Anwesenheit während der Messe Friedrichshafen ermöglichte uns mehrfach, diese Vorgänge zu beobachten, was sich immer durch die lauten Propellermotoren frühzeitig angekündigt hat. Noch interessanter natürlich die Fahrt mit einem der Zeppeline, die mehrmals am Tag zu Rundflügen über den Bodensee starten.
Und wer hat sie erfunden? Ferdinand Graf von Zeppelin
Gasraum aufgeteilt in mehrere zylindrische Zellen,
Steuerungsmöglichkeit mit Hilfe von Höhen- und Seitenrudern,
zwei getrennte, fest mit dem Gerippe verbundene Gondeln,
Vortrieb durch Propeller, montiert auf Höhe des größten Luftwiderstandes,
Möglichkeit, mehrere solcher Schiffe wie Zugwaggons aneinander zu koppeln (dies wurde nie realisiert).
Die Pläne für dieses erste lenkbare Luftschiff erhielt Zeppelin dabei von der Witwe des ungarischen Konstrukteurs David Schwarz.
Der erste „Zeppelin“ LZ 1
Im Jahr 1898 wurde in der Fabrik von Carl Berg in Lüdenscheid, der auch am Bau des Luftschiffes von David Schwarz beteiligt war, mit der Produktion von Teilen für den ersten Zeppelin begonnen. Weitere 18 große trommelförmige Ballons, die später in das Gerippe des ersten Zeppelin Z1 eingehängt werden, stammten aus dem Kölner Werk Clouth Gummiwerke AG. Die Montage zum ersten Zeppelin-Starrluftschiff begann 1899 in einer schwimmenden Montagehalle auf dem Bodensee in der Bucht von Manzell bei Friedrichshafen. Diese Halle konnte für den schwierigen Startvorgang in den Wind gedreht werden.
Der Bau des zweiten Zeppelins war trotz erster Erfolge nur durch Spenden und die Einnahmen einer Art Lotterie möglich. Die finanzielle Lage blieb weiterhin schwierig. Durch eine Serie von Unfällen mit seinen Luftschiffen wurde er im Volksmund als der Narr vom Bodensee bezeichnet.
Als am 5. August 1908 der Zeppelin LZ 4 bei Echterdingen in der Nähe von Stuttgart verunglückte, löste das eine Welle der Hilfsbereitschaft aus und es kam zu einer Wende. Ausschlaggebend dafür war eine von einem Unbekannten gehaltene Ansprache, in der dieser das deutsche Volk zu einer Sammlung aufforderte, um so einen neuen Zeppelin entstehen zu lassen. Die als Nationalspende durchgeführte „Zeppelinspende des deutschen Volkes“ erbrachte über sechs Millionen Mark, mit denen Zeppelin die Luftschiffbau Zeppelin GmbH und die Zeppelin-Stiftung gründen konnte.
Zivile und militärische Nutzung der Luftschiffe
Ab 1914 wurden Kriegsluftschiffe für den Ersten Weltkrieg gebaut. Zunächst waren die Luftschiffe als Bomber und Aufklärer wichtiger Bestandteil der Kriegsführung. Im späteren Verlauf übernahmen Flugzeuge mehr und mehr die Rolle der Zeppeline. Zeppelins Pläne sahen vor, Potsdam zum Luftfahrtzentrum für Europa auszubauen. 1917 musste die Produktion jedoch eingestellt werden.
Flugzeugbau parallel zu den Luftschiffen
Heute nur noch zu Touristischen oder zu Werbezwecken eingesetzt, ist die Zahl der Zeppeline in Betrieb auf wenige Fahrzeuge begrenzt. Es ist also durchaus eine Attraktion, wenn eines dieser gigantischen Luftschiffe vorübergleitet. Wir werden ein wenig „Sparen“, um eines Tages doch eine solche Luftfahrt zu erleben, die Vorfreude ist bereits gegenwärtig.
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