Zum Pfahlbaumuseum Unteruhldingen am Bodensee
- Geschrieben von Portal Editor
Ein Besprechungstermin in Zürich am frühen Vormittag hatte die Fahrt in die Schweiz notwendig gemacht und spontan wollten Lydia und Johannes die Möglichkeit nutzen, sich ein wenig in Konstanz umzusehen.
Schon einige Male waren wir von Augsburg kommend in Richtung Zürich gefahren und hatten dabei die Fährüberfahrt über den Bodensee nach Konstanz zu schätzen gelernt. Zwar ist die Fahrtzeit aufgrund der teilweise engen und kurvigen Landstraßen mit viel Verkehr etwas länger, die Landschaft und Natur entschädigt dafür aber alle Mal. Auch die kurze Fährüberfahrt bringt ein wenig Abwechslung und Entspannung sowie herrliche Ausblicke auf den Bodesee und die Alpen im Hintergrund.
Wir hatten vorab bereits besprochen, das wir im Anschluss an den Termin in Zürich zum Pfahlbaumuseum in Unteruhldingen fahren wollten, so das wir uns zurück zur Fähre Richtung Meersburg begaben.
Schwerpunkt des Museums war und ist die Präsentation archäologischer Funde aus der Stein- und Bronzezeit in den Nachbauten einstiger Gebäude von Pfahldörfern. Heute kann das Museum stolz auf 23 dieser Pfahlnachbauten verweisen, zählt es doch dank des angeschlossenen wissenschaftlichen Forschungsinstituts zu den anerkannten Toppadressen unserer Vorgeschichte. Mit der Anerkennung als Weltkulturerbe der UNESCO und Aufnahme in die Liste der schützenswerten Elemente im Jahr 2011 wurden die Überreste der zahlreichen historischen Funde der umgebenden Pfahlbauten, darunter auch das etwa 500 Meter vom Museum entfernte Pfahldorf Unteruhldingen-Stollenwiese, besonders ausgezeichnet.
Von Hausgruppe zu Hausgruppe führen die Holzsteg und wir machen unsere Fotos, erhalten zusätzliche Informationen durch filmische Beiträge und textliche Informationen. Alles wird anschaulich präsentiert, so das man die verschiedenen Entwicklungsepochen der Siedler gut verfolgen kann.
Die Steinzeithäuser Riedschachen
Das jungsteinzeitliche Moordorf um 4000 v. Chr. wurde erst kurz davor archäologisch untersucht. Die Rekonstruktion war eine Zusammenarbeit des Unteruhldinger Vereins für Pfahlbau und Heimatkunde mit dem Urgeschichtlichen Forschungsinstitut in Tübingen.
Mit der Errichtung des Steinzeitdorfes Sipplingen am Ufer 1938 sollten die beiden Häuser abgerissen werden. Der Ausbruch des Zweiten Weltkriegs verhinderte dies jedoch.
♁47° 43′ 33″ N, 9° 13′ 39″ O
Das bronzezeitliche Dorf Bad Buchau
Heute umfasst die Plattform drei Blockhäuser und zwei Häuser mit Lehmflechtwand. Die Häuser sind gänzlich Schilf gedeckt. Die Vorstellung der durchgehenden Plattform spiegelt die im 19. Jahrhundert in Mitteleuropa vorherrschende Lehrmeinung von Pfahlbausiedlungen wider. Sie zeigt das Haus des Bronzegießers mit freistehendem Schmelzofen, das Haus des Dorf Ältesten, das Haus des Töpfers mit ebenfalls freistehendem Töpferofen, das Haus eines Hirten und ein Vorratshaus.
Am Karsamstag 1976 zerstörte ein Brand das bronzezeitliche Pfahlbaudorf 1. Eine Wiedereröffnung war erst im darauf folgenden Jahr wieder möglich.
♁47° 43′ 34″ N, 9° 13′ 40″ O
Das steinzeitliche Dorf Sipplingen
Vom Ufer her kommend, betritt man es durch eine Wehranlage. Die Rekonstruktion zeigt das Haus des Fischers und des Töpfers. Im Anschluss befindet sich das Weberhaus, das Haus des Steinhauers und des Holzschnitzers. Zentrum des Steinzeitdorfes bildet die Dorfhalle.
♁47° 43′ 36″ N, 9° 13′ 43″ O
Hornstaad-Haus und Arbon-Haus
Beide Häuser aus den Jahren 1996 und 1998 sind Rekonstruktionen von Steinzeithäusern, die aus Forschungsgründen errichtet wurden.
Das Arbon-Haus wurde nach den Ausgrabungsergebnissen in der steinzeitlichen Siedlung Arbon-Bleiche III im Kanton Thurgau (Schweiz) gebaut. Das Haus wurde im Original 3376 v. Chr. erbaut und 3370 v. Chr. durch einen Brand zerstört. Nach dem archäologischen Befund erhielt die Rekonstruktion ein Schindeldach aus bis zu zwei Meter langen Weißtannenbrettern und unterscheidet sich dadurch von den anderen Häusern des Museums, die mit Schilf und Gras gedeckt sind.
♁47° 43′ 34″ N, 9° 13′ 44″ O
Das bronzezeitliche Dorf Unteruhldingen
♁47° 43′ 36″ N, 9° 13′ 39″ O
SWR-Steinzeitdorf
♁47° 43′ 35″ N, 9° 13′ 45″ O
Nach unserem Rundgang finden wir hunderte archäologischer Pfundstücke der früheren Ausgrabungen von Unteruhldingen und Sipplingen gut aufbereitet im so genannten "Alten Museum". Mit dem "Neuen Museum" wurden dann auch Ausstellungs-, Magazin- und Forschungsräume möglich, die behindertengerecht ausgeführt wurden. Die Ausstellung präsentiert Ausgrabungsfunde, maßstabsgetreue Modelle der Pfahlbauzeit, Bilder von Pfahlbauten aus aller Welt und Forschungsgeschichtliches.
Schon 1927 / 28 hatte die UFA den Film "Natur und Liebe" produziert, der das Leben von Steinzeit Menschen eindrucksvoll vor der Kulisse der Pfahlbauten darstellt. Auch hierzu finden sich vielfältige Informationen, wie auch zu den Dokumentationen der verschiedenen Sendeanstalten, über die auch wir auf das Pfahldorf aufmerksam geworden waren.
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