Wassertrüdingen, eine Kleinstadt Mittelfranken
Die interessante Offerte eines zu restaurierenden Hauses in Wassertrüdingen aus dem 17. Jahrhundert mit detaillierter Beschreibung des „Lebenslaufes“ des Hauses, hatte uns in das mittelalterliche Städtchen Wassertrüdingen gebracht.
Die Auflistung der Vorbesitzer sowie die der jeweiligen Nutzung hatte uns in das mittelalterliche Städtchen Wassertrüdingen gebracht, einer ehemaligen Marktgrafenstadt mit heute 5.916 Einwohnern auf etwa 420 Meter über NN im Landkreis Ansbach gelegen.
Idyllisch zwischen den Waldhöhen des Oettinger Forsts im Südwesten und dem bei Gunzenhausen beginnenden Fränkischen Seenland etwa 15 Kilometer im Nordosten, liegt das Städtchen im breiten Tal der Wörnitz, einem Fluss, der sich hier mit dem Lentersheimer Mühlbach vereint. Etwas mehr als 7 Kilometer sind es bis zum Hesselberg, dem einzigen Berg in Franken, der aufgrund seiner Höhe von 689 Metern bei guter Sicht den Blick auf die Alpen gewährt.
Wassertrüdingen - einst Wasserburg heute betreutes Wohnen
Im Hochmittelalter entstand hier an der Wörnitz eine Wasserburg, die heute für betreutes Wohnen genutzt wird und in Teilbereichen ohne Störung der Bewohner auch besichtigt werden kann. Neben der Wasserburg entwickelte sich unter dem Einfluss der Grafen von Oettingen schnell eine kleine Ortschaft, die bereits im Jahr 1242 erstmals urkundlich unter dem Namen Wassertrüdingen erwähnt wurde. Im Jahr 1371 gingen Wasserburg und Ansiedlung an die Burggrafen von Nürnberg über. Die Reformation wurde bereits im Jahr 1528 in der dann markgräflich-ansbachischen Stadt eingeführt.
Rundgang unter der Leitung des Stadtführers Schröder
Ein erster Hinweis auf das Wahrzeichen von Wassertrüdingen, das Obere Tor liebevoll mit „Törle“ bezeichnet und leider das einzig erhaltene von ehemals drei Stadttoren, erfolgt bereits am Rathaus. Im Jahr 1752 war das Stadttor noch um einen Stock erhöht und der Glockenturm darauf errichtet worden. Die bereits um 1600 gegossene Glocke war vom damaligen Marktgrafen von Ansbach gestiftet worden. Unser Weg führt dann vorbei an der Michaeliskapelle, der ältesten Kirche in Wassertrüdingen, der ehemaligen Synagoge, die nur deshalb der Brandschatzung im Jahr 1939 entging, da man befürchtete das Feuer könnte auch die Nebengebäude gefährden.
Das Wasserschloss - Ausgangspunkt der Stadtgründung
Jetzt treffen wir auf das Wasserschloss, dem eigentlichen Ursprung Wassertrüdingens, wo Ringmauer und Tordurchfahrt aus dem 12. Jahrhundert noch erhalten sind und das einst mit „Veste zu Wazzertruhendingen“ bezeichnet wurde. Heute nutzen körperlich oder geistig behinderte Menschen gemeinsam mit ihren Betreuern das Wasserschloss als Wohnraum.
Die Stadtkirche Heilige Dreieinigkeit
Zwischen 1738 und 1740 lies Leopold Retti die evangelisch-lutherische Stadtkirche „Heilige Dreieinigkeit“ als dritte Residenzkirche im Markgrafenbarockstil errichten. Der Chorraum geht allerdings auf eine gotische Vorgängerkirche zurück. Aus den Jahren um 1500 entstammt der in der Kirche aufgestellte Flügelaltar mit Motiven der Weihnachtsgeschichte. Oben im Kirchturm befindet sich eine renovierte Türmerwohnung. Am Figurentheater fast neben dem „Törle“ ist unser Rundgang beendet, nicht ohne allerdings auf die Aktivitäten des Kulturtreffs hingewiesen worden zu sein. Verschiedene Künstler und Vereine nutzen die Freiflächen der ehemaligen Präparantenschule für ihre Aktionen.
Fahrradtourismus im Umland Wassertrüdingens
Wir verspüren ein gewisses Hungergefühl und stoßen so auf einen kleinen türkischen Imbiss fast direkt neben dem Rathaus gelegen. Schnell ist man in Gespräche hinsichtlich des Lebens in Wassertrüdingen vertieft, denn der türkische Eigentümer lebt schon seit 20 Jahren vor Ort und so finden auch unsere Berichte zu Izmir und dem Großraum Antalya offene Ohren und großes Interesse. Lecker waren Döner und Ayran mit obligatorischem Cay nach dem Essen allemal.
Der Römerpark Ruffenhofen war noch im Baustadium
Koordinaten Wassertrüdingen:
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