Am heutigen Sonntag beginnt der Tag auf dem Gelände des Grenzenlos Festivals schon am frühen Vormittag mit einem Politfrühschoppen, wo jede der Augsburger Parteien einen eigenen Tisch zur Verfügung gestellt bekommt, an dem sie sich mit Ihren Gästen treffen, besprechen und austauschen können.
Alle Festivalbesucher haben die Möglichkeit, zwanglos von Tisch zu Tisch zu gehen, sich auf ein Gespräch mit den anwesenden Politikern einzulassen, die politischen Verantwortlichen befragen und auf diese Weise auch Kontakte aufzubauen.
Zauberer „König Alberto“ aus München
Das es am heutigen Sonntag besonders auch die Familien mit ihren Kindern auf das Festivalgelände lockt, ist wohl auch mit auf das sonnige Wetter an diesem Tag zurückzuführen.
Allerdings ist auch das Programm dieses Tages auf Kinder ausgerichtet, was gleich nach dem Eingangsportal durch den Zauberer „König Alberto“ aus München als zutreffend zu bezeichnen ist, der mit seiner Zaubershow der aus Ohren, Nasen oder Mündern erscheinenden Silbermünzen besonders die Kleinen in seinen Bann zieht.
Zauberbälle vermehren sich und verschwinden schneller als sie erschienen sind, Silbermünzen fliegen durch die Luft und werden größer und größer. Entsprechend groß ist die Gruppe der begeistert mitmachenden Kinder und ihrer Eltern.
Nur ein wenig weiter begeistert Nily Nils aus Hannover mit einer Show, die auf Improvisationstalent und Zuschauereinbindung basiert. Nily Nils zeigt ein unglaubliches Talent und ausgeprägtes Gespür für komische Situationen, die gemeinsam mit den Zuschauern entstehen und so für Spannung und Begeisterung sorgen. Höhepunkt der Show von Nily Nils war einmal mehr das 3 Meter hohe Einrad, das von ihm perfekt gehandhabt doch immer wieder den Eindruck von Nichthantierbarkeit und Stürzen simulieren konnte. Eine tolle Show, die hunderte von Zuschauern in Begeisterung versetzte.
Augsburger Band Rebels of the Jukebox waren als nächste Band
Gleich nach der Show von Nily Nils betrat die Gruppe „Die 3 Herren“ die sogenannte Acoustic Bühne: Die Künstler erklären sich selbst und noch viel mehr in einer einzigartigen Didgeridoo Musikshow, die ihresgleichen sucht. Mit den verschieden geformten Didgeridoos, die allein schon sehenswert waren, der zusätzlichen Einbindung anderer Instrumente und ihrer Bühnenshow, gelang eine „Poesie der Lüfte“ zu vermitteln.
Währenddessen gab es auf der KUKI / Neue Szene Bühne die Auftritte der Bands Niam Niam, die eine interessante Mischung aus Einflüssen verschiedenartiger Musikstile darbot und so eine eigenständige und trotzdem eingängige Performance bot, die Zweifels ohne auf Rock basierte. Jeweils eine 45 Minuten Show steht auf dieser Bühne den Künstlern zur Verfügung, sich selbst zu präsentieren. Die Augsburger Band Rebels of the Jukebox waren als nächste Band zu hören, gefolgt von der Krohn Band aus München.
Vokal- und Klangimprovisationen im Klangraum Gaskessel
Wir wollten nun zunächst den ehemaligen Gasspeicher auf dem Gelände aufsuchen, der mit seiner imposanten Höhe von immerhin 80 Metern als ein Wahrzeichen Augsburgs gilt. Neben der Ersteigung des Gasspeichers konnten auch hier verschiedene, attraktive Angebote an die Besucher gerichtet werden. Für die Großen gab es gar eine Abseilmöglichkeit hinab vom Gasspeicher, die Kleinen konnten sich beim Aufbauen und Erklettern von Türmen aus Bierkästen geschickt oder weniger geschickt zeigen. Jeweils durch geschultes Personal gesichert, ein toller Spaß für die Kinder.
Aber auch innerhalb des Gasspeichers gab es ein erlebenswertes Ereignis, das wohl mit Einzigartig zu beschreiben ist: Vokal- und Klangimprovisationen im Klangraum Gaskessel. Im großen Rund des Gaskessels hatten sich etliche Zuschauer versammelt, die nun den Geräuschen von Schlaginstrumenten oder den Stimmen von Menschen lauschten. Eine fast mystische Atmosphäre, die teilweise an das Echo in den Bergen erinnerte und doch so völlig anders erschien. Der metallische Körper des Gaskessels war zum Klangraum geworden, so riesig er auch war. Als dann eine große Gruppe von Menschen in verschiedenen Tönen und Tonlagen mit Ihrem Repertoire begann, wähnte man sich in einer komplett anderen Welt. Sehr eindrucksvoll und interessant, den riesigen Industriebau in völlig anderer Nutzung zu erleben.
Auftritt von Backdoor Connection
Zurück in der realen Welt mussten wir leider erleben, das sich in der Zwischenzeit der Himmel stark verändert hatte: ein Unwetter mit starkem Wind war aufgezogen. Wir machten uns erneut in Richtung KUKI Bühne auf den Weg, wo jetzt der Auftritt von Backdoor Connection erfolgen sollte. Pünktlich begann auch deren Show, allerdings wurde der Himmels zusehends dunkler und der Wind nahm kontinuierlich zu. Kein Wunder also, das die überwiegende Anzahl der Besucher nun doch Schutz in den überdachten Räumen des Grenzenlos Festivals suchten. Mehrfach waren die Veranstalter mit dem Aufbau der Bühne beschäftigt, die während des zunehmenden Windes doch arg ins Flattern geriet, indes ließ sich Backdoor Connection nicht beirren und lieferte ihr 45 Minuten Programm, das gegen Ende dann aber merklich schnellere Versionen der Eigenkompositionen erkennen ließ. Kaum war das Programm durch, als auch schon der große Regen einsetzte.
Schnell war jetzt das Festival Gelände geleert, was auch uns veranlasste, den Heimweg anzutreten. Insgesamt wieder ein toller Tag mit vielen interessanten Ereignissen gespickt und gepaart mit neuen Erkenntnissen, die sicherlich zu neuen Ideen hinsichtlich des kulturellen Austausches in der Zukunft führen werden.
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