Der Garder See – Paradies für Naturliebhaber und Abenteurer
- Geschrieben von Portal Editor
Weit über die Landesgrenzen hinweg ist die Mecklenburgische Seenplatte gerade auch bei Campern bekannt für ihre prachtvolle Natur, den Hügeln, Wäldern und Wiesen, die zum Wandern und Radfahren einladen.
Wir haben den Garder See entdeckt – nein, nicht den in Italien, denn der schreibt sich mit a nach dem d, sondern den bei der Kleinstadt Lohmen liegenden See in der Sternberger Seenlandschaft und nutzen für unseren Aufenthalt den Campingplatz Garder See.
Geographische Lage und Geschichte des Sees
Folgende Seen befinden sich in der näheren Umgebung: Mühlensee (0,8 km), Lähnwitzsee (2,3 km), Lohmer See (2,3 km), Hollensee (2,7 km) und der Nienhagener See (2,7 km).
Historische Entwicklung des Garder Sees
Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Garder See bei der Erweiterung des Dobbertiner Klosterbesitzes im Jahr 1237 als See Gardene. In dieser Urkunde bestätigte der Herr zu Werle und Rostock Nikolaus die Grenzen des Klostergebietes, was auch im Zusammenhang mit den zu vergebenden Fischereirechten steht.
Der Abfluss des Garder Sees zum Woriner See entstand durch einen künstlichen Durchstich des Geländes. Hier liegt die Ansiedlung Garder Mühle, deren Name auf den Betrieb einer Wassermühle von 1263 bis 1828 hinweist.
Adam Langermann aus Klein Upahl verklagte 1725–1727 das Klosteramt wegen Streitereien zur Fischerei auf dem Garder See.
Im Jahr 1858 erfolgte die Verpachtung des Vorlandes nach Klassifikationstabellen, die Pacht zum Fischfang wurde 1890 beendet. Der mit dem Fischer Koebcke aus Dobbertin bis 1899 abgeschlossene Pachtkontrakt wurde bis 1905 verlängert.
Nachhaltiger Tourismus am Garder See entwickelt sich
Nach der deutschen Wiedervereinigung und der Gründung des Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern 1990 wurden die Erholungseinrichtungen komplett erneuert und durch die Gemeinde Lohmen gefördert. Am Nordufer entstand ein neuer Campingplatz. Das zwischen dem See und dem Ortsteil Lohmen liegende Ferienlager gelangte in das Eigentum der Familie des früheren Hausmeisters und Lagerleiters, die es zum Kauf anbot. Eine eigens gegründete GmbH mit dem Namen des Sees wurde Besitzerin und ließ unter Nutzung gut erhaltener Elemente des Ferienlagers dieses zu einer Rehabilitationsklinik erweitern. Die neue Klinik „Garder See“ GmbH eröffnete im Jahr 1996. Bei den Umbau- und Erweiterungsarbeiten wurden Reste einer wesentlich früheren Besiedlung gefunden. – Die Klinik entwickelte sich zu einem der größten Arbeitgeber der Gemeinde und verfügt über rund 315 Betten (Stand 2020).
Natürliche Schönheit des Garder Sees - Flora und Fauna rund um den See
Im See wurden und werden Aale, Echte Barsche, Brachsen, Hechte, Rotaugen, Schleie und Zander gefangen. Außerdem dient der See einem örtlichen Fischer, der vor allem regionale Hotels und Gaststätten mit frischen Fischen beliefert. Der Fischereihof Geibrasch in Lohmen vergibt Gäste-Angelkarten.
Aktivitäten am Garder See
Den Naturfreunden empfehlen wir einen Ausflug in die Umgebung mit den zahlreichen Seen und ausgedehnten Wäldern, egal ob als Wanderung oder Radtour. Unterwegs trifft man auf die unterschiedlichsten Tiere, wie der Fischotter oder Seeadler, die Rohrdommel oder den farbenprächtigen Eisvogel. Gleich am zweiten Tag unseres Aufenthaltes überquerte ein Igel unseren Stellplatz.
Historische Orte und Denkmäler
Ein Spazierweg der Rehaklinik führt in einer Schleife zum Südufer des Sees, an dem sich die ehemalige Badestelle des Ferienlagers als wilder Seezugang erhalten hat.
Sehenswürdigkeiten in der Nähe des Garder Sees
In den Jahren 2000 bis 2001 entstand im Territorium der Gemeinden Lohmen und Klein Upahl der erste „Archäologischer Lehrpfad“ in Mecklenburg – Vorpommern. Dazu gehören das Hügelgräberfeld in der Lohmer Stüde, die Grenzsteine zwischen Klein Upahl und Gerdshagen, der Kalkofen bei Gerdshagen, die Aussichtskanzel bei Klein Upahl, das Großsteingrab Klein Upahl, Rastplatz am Drögen Kraug und der Lenzer Steintanz.
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