Die alte Stadt Wismar ist bereits seit Jahrhunderten eng mit dem Meer verbunden, weit über den Fischfang hinaus, was im Alten Hafen am unverwechselbaren Flair von Seefahrt, Fischerei und natürlich der Hanse und den üppigen Backsteingebäuden zu spüren ist.

Wismar wurde im Mittelalter ein wichtiges Mitglied der Hanse. Schon ab etwa 1276 umschloss Wismar eine Stadtmauer, die im 17. Jahrhundert zur Festung Wismar ausgebaut wurde. Ab 1721 wurde die Festung reduziert. Westlich der Straße lag der Abschnitt der Stadtmauer am Wassertor, mit sechs Wehrtürmen und einem Tor. Ab 1869 wurden hier Mauer, Türme und ein Tor abgerissen, um die Stadtentwicklung zu verbessern und vor der Mauer wurde die Straße gebaut. Die hohen Kirchentürme der Kirche St. Georgen mit seiner Aussichtsplattform, der Marienkirche und der Hospitalkirche zum Heiligen Geist bestimmen das wasserseitige Bild der alten Hansestadt, auf den Dalben vor dem Alten Hafen grüßen Schwedenköpfe die Vorbeifahrenden.

Die Blütezeit der Hanse beginnt, Wismar wird eine wohlhabende Stadt

Wenn man sich selbst gedanklich in die Vergangenheit zurückversetzt, wächst die Vorstellung von reich beladenen Koggen der Kaufleute, während im Hafen ausgiebig um die Ware gefeilscht wurde und die Fischer beste Preise für ihre frisch gefangenen Fische aushandelten. Noch heute gibt es einige Stände der Fischhändler, die frischen Fisch oder bereits vorbereitete Fischgerichte anbieten. Nach getaner Arbeit wurden dann in den Kneipen derbe Seemanns-lieder gesungen und viel Seemannsgarn gesponnen, so zumindest auch unsere märchenhafte Vorstellung. Klar, dass auch wir für den späteren Nachmittag ein Fischmahl eingeplant hatten.

Über die Jahrhunderte wachsen Hafen, Schifffahrt und Handelsgewerbe in Wismar recht schnell, denn der Alte Hafen hat sein Hafenbecken in Lage und spezifischer Formgebung seit dem Jahr 1211 weitestgehend erhalten. So wurden bedeutende Waren umgeschlagen: Weine aus Spanien, Italien und Frankreich, Pelze und Holz aus Russland, Felle aus Norwegen, auch Tuche, Seide und Wolle, vor allem aber Fische und Gewürze, Wachs, Malz und Salz. Der Handel über die Ostsee und ins Binnenland floriert. Die Blütezeit der Hanse beginnt, Wismar wird eine wohlhabende Stadt. Wismar, die Schöne und Mächtige, erarbeitet sich den Rang als bedeutende Stadt im Hansebund.

Fischmarkt – natürlich um frischen Fisch zu kaufen

Doch das Bild hat sich längst gewandelt. Heute beherrschen Kutter, Barkassen, Yachten, Passagierschiffe und Traditionsschiffe, wie die Kogge und die Atalanta den Alten Hafen. Fischer laden mit ihren Kuttern zur zünftigen Seefahrt oder zu Angelfahrten ein. Auch Kreuzfahrtschiffe können von der Kaikante bestaunt werden. An den Wochenenden treffen sich viele Einheimische und Touristen auf dem Fischmarkt – natürlich um frischen Fisch zu kaufen und das quirlige Hafenleben zu genießen. Für Liegeplätze ist eine Voranmeldung über den Hafenmeister wünschenswert. Sanitärgebäude sind am Wasserwanderrastplatz in der Kopenhagener Straße vom 1. April bis 30. Oktober geöffnet.

Einmal im Jahr im Juni lädt Wismar zum großen, bunten Hafenfest ein. Dann drängeln sich wie in alten Zeiten große Segelschiffe im Hafenbecken. Beim Anblick der historischen Segler packen auch die letzte Landratte die Abenteuerlust und das Fernweh...

Die historische Straße Am Hafen ist in Wismar zwischen Altstadt und Altem Hafen, die beide unter dem besonderen Schutz der UNESCO stehen, nachdem Wismar 2002 in die Welterbeliste aufgenommen wurde. Sie führt in Süd-Nord-Richtung und dann Ostrichtung von der Ulmenstraße / Schiffbauerdamm / Fischerreihe zur Kopenhagener Straße und Wasserstraße vorbei am Alten Hafen.

An der Straße stehen sehr uneinheitlich zumeist zwei- bis viergeschossige Häuser. Die mit (D) gekennzeichneten Häuser stehen unter Denkmalschutz.[2] Aufstellung von Süden nach Nordosten:

West-/Südseite:

• Runde Grube Nr. 4: 2-gesch. Fachwerkhaus bekannt als Rotes Haus Wismar (D) auf dem sogenannten Gewölbe über der Grube
  • Runde Grube Nr. 3: 3-gesch. Hotel mit Treppengiebel und Restaurant
  •          Nr. 14a: 4-gesch. Giebelwohnhaus mit Segelmacherei
  •          Nr. 14a: 2-gesch. Lager- und Werkstattgebäude der Segelmacherei als Fachwerkbau, saniert 1998/99[3]
  •          Häuser der Straße Am Lohberg mit u. a. Brauhaus am Lohberg als Fachwerkhaus von 1452 und Reste der Stadtmauer mit zwei alten gegossenen Vorderladern auf Radlafetten
  •          Wassertor von 1450 im Stil der Backsteingotik, letztes erhaltenes Stadttor von ehemals fünfen.
  •          Spiegelberg Nr. 61–65: 2- und 3-gesch. Hotel Am Alten Hafen und Ferienwohnungen
  •          Nr. 1: 2-gesch. Gebäude mit Club Maritim und Gedenktafel zum 1921 hier gedrehten expressionistischen Film Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens unter Regie von Friedrich Wilhelm Murnau über die Sagengestalt Nosferatu.
  •          Am Hafen / Fischerstraße: 3-gesch. Eckhaus mit Staffelgeschoss

Hafenseite:

• Nr. 6: 1-gesch. neueres Gebäude mit Bistro am Hafen
  • Schiffbauerdamm Nr. 1: 1-gesch. neueres Haus mit Steak- und Fischrestaurant
  •          Schiffbauerdamm Nr. 3: 2-gesch. neueres Gebäude mit Restaurant Oberdeck
  •          Nr. 1a: 2-gesch. verklinkertes neogotisches Altes Zollhaus von 1888 (D) mit Treppengiebel, Giebelrisalit, Ferienwohnungen und Restaurant
  •          Nr. 2: 2-gesch. Haus mit Laden und Ferienwohnung Pier 16
  •          Nr. 5: 2-gesch. neuere verklinkerte 8 und 9 Giebelhäuser als Ferienwohnanlage Lotsenhus sowie mit Restaurants, Läden und Büros
  •          Stockholmer Straße Nr. 10: 4-gesch. verklinkertes Appartementhaus Pier One
  •          Kutterfischer am westlichen Hafenkai
  •          Stockholmer Straße Nr. 1: 1-gesch. Markt- und Eventhalle Wismar
  •          Parkplatz und Parkhaus Altstadt / Am Hafen

Unvergesslich ist auch die Abendstimmung im Alten Hafen. Spazieren Sie am Kai entlang, und genießen Sie den Geruch von Teer, Tang, Salzwasser und Fisch und lassen Sie in einer urgemütlichen Hafenkneipe den Tag ausklingen und träumen Sie von der großen weiten Welt!

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