Sternberg – Stadtmauer und historische Fachwerkhäuser
- Geschrieben von Portal Editor
Während unseres Aufenthalts am Garder See bei Lohmen waren wir einige Male auf den Ortsnamen Sternberg gestoßen, der innerhalb des Städtedreiecks Schwerin–Wismar–Güstrow im Naturpark der Sternberger Seenland liegt.
Auch hier entstand die Seenplatte aus einem hügeligen Endmoränenzug am Großen Sternberger See, der von der Mildenitz durchflossen wird.
Auf der Fahrt nach Wismar – ein Zwischenstopp in Sternberg
Apropos Kuchen: hier gab es leider eine herbe Enttäuschung, denn selbst das Café am Museum war geschlossen, so gab es keine Option irgendwo in der Altstadt zumindest einen Kaffee zu trinken!
An der Südwestseite kamen 1496 nach dem ersten Judenpogrom von 1492 als Bereicherung zur Erinnerung und für Wallfahrtszwecke die Heiligenblut-Kapelle und eine Vorhalle hinzu. Hierauf kommen wir etwas später nochmals zurück. Im Inneren: ein großer Altar von 1747, ein kleiner Schnitzaltar in der Sakristei von ca. 1500, eine Kanzel aus dem 18. Jahrhundert, ein Grabstein und ein Epitaph von Plessen (um 1580), Walcker-Orgel ein ein Fresko mit der Darstellung der Einführung der Reformation von 1549, um zumindest einige Details zu benennen.
Überhaupt interessant ist der historische Stadtkern mit seinem rasterförmigen Straßennetz, typisch sind die Fachwerkhäuser (z. B. Kütiner Straße 7 und Luckower Straße 25), die nach dem großen Brand von 1741 errichtet wurden.
Verzierungen am Querbalken im ersten Geschoss bilden den charakteristischen Schmuck. Der Marktplatz wurde übrigens 2009 erneuert.
So stoßen wir auch auf das Mühlentor, das die Reste eines größeren Stadttores darstellt.
Es wurde 1629 während des Dreißigjährigen Krieges zerstört, 1839 teilweise wieder aufgebaut und 1998 umfassend saniert.
Sich (fast) wiederholende Geschichte um die Juden
Der Prozess wurde auf Veranlassung weltlicher und geistlicher Würdenträger nach kanonischem Recht geführt. Der Priester Peter Däne – Vikar an dem Altare Aller Heiligen in Sternberg – hatte die Juden angezeigt. Er behauptete, die Frau des Juden Eleasar habe ihm geschändete und blutbefleckte Hostien übergeben, die anschließend von ihm vergraben worden waren. Die anscheinend von Blut rot verfärbten Hostien wurden an der von ihm bezeichneten Stelle gefunden.
Daraufhin wurden alle Mecklenburger Juden verhaftet, verhört und sofern sie mit dem angeblichen Hostienfrevel in Verbindung gebracht werden konnten, nach peinlicher Befragung angeklagt.
Ein Gedenkstein von 1958 befindet sich am ehemaligen jüdischen Friedhof für die Toten der Gemeinde, seit 1992 als Gedenkstätte für den 1937 von den Nazis geschändeten „Guten Ort“.
Zum Abschluss unseres Besuchs in Sternberg wollen wir zumindest noch an der Sternberger See, der sich unmittelbar an eine Kleingartensiedlung anschließt.
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