Von Friesland über den Harz nach Halle - Saale
Unser Aufenthalt in Friesland hatte sich aufgrund des ausgedehnten Besuchsprogramms dann doch stärker verlängert als ursprünglich geplant, aber es waren viele wirklich interessante Begegnungen mit der dortigen Kultur, die die Zeit wie im Fluge vorüberfließen lies.
Nun aber war es so weit, da uns der von vielen gemeinsamen Unternehmungen der letzten Jahre in der Türkei zum Freund gewordene Detlef bereits in Halle zu weiteren Erkundungen erwartete. Gleich nach der Wende hatte er seinen Lebensmittelpunkt nach Halle an der Saale verlegt und ist mittlerweile dort zu Hause. So bot Detlef natürlich auch die gemeinsamen Erkundungen der Umgebung an, was uns die Chance bot, viele Informationen aus erster Hand zu beziehen.
Aber zunächst einmal stand die Fahrt nach Halle an.
Zwischenstopp am Okersee Staudamm
Wie oft waren wir damals die Rodelstrecke hinab gefahren, wie oft waren dabei Schlitten und Bobs „zerbrochen“.
Wie toll war es auch, als man nach dem Fall der Mauer endlich zu Fuß vom Torfhaus bis zum Brocken wandern konnte. Mit Freunden aus London hatten wir am Neujahrsmorgen 1990 den wunderbaren Wanderweg durch die fast unberührte Natur hinauf auf den Brocken gewählt und waren den Rückweg in Richtung Schierke wieder abgestiegen.
Ein unvergessliches Erlebnis trotz erheblicher Eiseskälte mit großen Schneeverwehungen am Gipfel.
Noch vor dem Mauerfall hatten wir Gelegenheit mit einem Bekannten aus Wefensleben vom Osten her die Grenzbefestigung zu sehen. Schnell waren die Erinnerungen an Wilhelm wieder da, der uns seiner Zeit mit seinem Trabbi durch Schierke und Elend kutschiert hatte.
Unvergessen bleibt die Einkehr in einem Restaurant, wo wir für 1,45 Ostmark herrlich speisen konnten, inklusive Vorsuppe, Hauptgericht und Getränk.
Als wir dann auch noch als Nachspeise Ananas offeriert bekamen (irgendwie sollte der Tageszwangsumtausch ausgegeben werden), war für eine Scheibe Ananas 3,45 Ostmark zusätzlich fällig. Heute kaum noch nachvollziehbar.
Windbeutel am Bahnhof von Schierke
Leider war das Restaurant komplett verschwunden, so dass wir nur einige Fotos der Brockenbahn machten, die gerade wieder Touristen zum Brocken hinauf beförderte.
Auch ein tolles Kurzreiseziel, das wir nur jedem empfehlen können. Die Schmalspurbahn ist nach wie vor Dampf betrieben und somit ein echtes Erlebnis.
Wir fuhren dann weiter zum Hexentanzplatz bei Thale, der einen herrlichen Ausblick in die Umgebung bietet, die man einfach einmal gesehen haben muss.
Die Authentizität der Vergangenheit war verschwunden. Schade. Natürlich schreitet die Zeit voran und die Ansprüche der Menschen ändern sich, aber deshalb riesige Parkplatzanlagen zu bauen, ist vielleicht doch zu viel des Guten.
Wir gingen die einzelnen Aussichtspunkte ab, machten einige Fotos und setzten dann unsere Fahrt in Richtung Halle fort. Unterwegs waren uns einige weitere Ziele für die Zukunft aufgefallen, die wir auch schnell notierten.
Kurz hinter Nordhausen fuhren wir dann wieder auf die Autobahn auf, nachdem wir auch einen Blick auf den Kyffhäuser mit seinem riesigen Denkmal werfen konnten.
Seit der letzten Begegnung waren doch schon fast 1,5 Jahre vergangen. So bestand der Rest des Tages aus Berichten des Erlebten bei einem gemütlichen Essen in einem Haller Restaurant.
Bereits für den kommenden Tag hatte Detlef eine Fahrt nach Leipzig eingeplant.
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