Okerstausee – wann kommt der „große“ Regen
- Geschrieben von Portal Editor
Wie gut kann ich mich an meine Kindheit erinnern, als es viel Leben und buntes Treiben an und auf der Okertalsperre gab, der Wasserstand so hoch, dass man an vielen Stellen entlang des Seeufers die große Rundfahrt auf der MS Aquamarin „entern“ konnte, die damals fast 1,5 Stunden dauerte und von allen Anlegestellen aus begonnen werden konnte.
Wie traurig dagegen heute, wo das Schiff fast versteckt in einem der Seitenarme fest vertäut liegt. Es ist schon erschütternd, wenn man dann noch das immense Absterben der Nadelwälder im Harz hinzunimmt, was auch nicht gerade fördernd auf diese für die Region so bedeutenden touristischen Einnahmen der Gemeinden betrachtet. Aber wegsehen und ignorieren hilft auch niemandem weiter, ganz im Gegenteil, denn gerade jetzt bedarf es der Unterstützung durch Tourismus.
Mit dem Fahrrad um den Okerstausee
Zwischen Vorstaumauer und Hauptstaumauer existiert ein fast durchgängig asphaltierter Fahrweg, der sogar häufig von Inline-Skatern und Skirollerfahrern genutzt wird; lediglich der Weg zwischen Vorstaumauer und Altenau ist nicht asphaltiert.
Wem diese Tour noch nicht genügt, der mag noch den Romkerhaller Wasserfall mit in sein Tagesprogramm aufnehmen, obwohl auch hier kaum noch Wasser fließt.
Forschung und Bau der Okertalsperre
Die Okertalsperre ist nach der Rappodetalsperre die zweitgrößte Talsperre im Harz und die größte in Niedersachsen. Besonders für den Hochwasserschutz war der Bau der Talsperre von großer Bedeutung; so wichtig, dass im Jahr 1954 die etwa 300 Einwohner von Unterschulenberg und Mittelschulenberg umgesiedelt wurden. Was gab den Ausschlag für den konkreten Standort der Staumauer im Okertal?
Reine Druckbelastung erspart die Bewehrung
Der Bau der Okertalsperre wurde durch die Harzwasserwerke in den Jahren von 1938 bis 1942 in Angriff genommen. Hierzu wurden zunächst die Talstraßen auf die westliche und nördliche Uferseite verlegt und die beiden Straßenbrücken „Weißwasserbrücke“ und „Bramkebrücke“ errichtet. Dabei wurden auch sowjetische Kriegsgefangene eingesetzt, deren Gräber sich auf dem Friedhof von Altenau befinden. Wegen des Krieges und damit anders zu setzender Prioritäten wurde der Bau 1942 unterbrochen.
In regenarmen Jahren kann der Wasserstand der Talsperre so stark absinken, dass Reste einzelner Grundmauern sowie die alte Talstraße mit ihren Brücken wieder sichtbar werden.
Die Stauanlage dient bis heute der Stromerzeugung, Niedrigwassererhöhung und dem Hochwasserschutz; indirekt wird sie auch zur Trinkwassergewinnung genutzt. Der mittlere Jahresabfluss beträgt 75 Mio. m³. Das Wasser des Stausees treibt die Turbine des Wasserkraftwerks Romkerhalle an.
Natürlich hatten wir uns nach der Anfahrt und der Umrundung des Okerstausees auch einen Belohnenden Abschluss verdient, was also lag näher, als am Rückweg beim Windbeutel-König einzukehren um einen der östlichen Kreationen zu genießen. Trotz eher trüben Wetters eine gelungene Rundfahrt.
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https://www.alaturka.info/de/deutschland/niedersachsen/5818-okerstausee-wann-kommt-der-lang-erwartete-grosse-regen/amp#sigProId0c6432c4a8
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