Bad Harzburg – Heilbad und Ruhesitz wohlhabender Bürger
- Geschrieben von Portal Editor
Wir waren gegen Abend erstmals in die Innenstadt und in den Fußgängerbereich der zweitgrößten Stadt im Landkreis Goslar gekommen, so fiel uns gleich die wunderschöne Beleuchtung des Heilbades am Harz jetzt in der Vorweihnachtszeit besonders ins Auge.
Nicht nur die städtische Beleuchtung stand dabei im Vordergrund, nein auch die ansässigen Geschäftsleute hatten ihren Beitrag zur Ausgestaltung hinzugefügt, mal in Form großer, brennender Kerzen, mal in Form eines Feuers in einer Feuerschale. Schön anzusehen und sehr einladend für einen Spaziergang am Abend, der auch auf dem kleinen Weihnachtsmarkt enden kann.
Entwicklung zum Heil- und Kurbad Bad Harzburg
Dieses Schlüsselereignis legte damals bereits den Grundstein für den späteren Kurbetrieb.
1819 wurde Bad Harzburg an die Postroute Wolfenbüttel–Harzburg angeschlossen, was wesentlich zum Erfolg und der Bekanntheit der Stadt Bad Harzburg beigetragen hat.
Die Post-Expedition wurde später 1848 in eine Postverwaltung umgewandelt wurde und 1855 zum Bahn- und Postamt umfirmiert, das über weitere Bezeichnungsänderungen bis 1904 zum Postamt I. Klasse wurde.
Neben dieser Postanstalt gab es seit 1843 eine Station für die Pferdepost mit Postillionen.
1851 wurde die Saline geschlossen, und es entstand der eigentliche Badebetrieb.
Nach dem Vorbild der großen europäischen Bäder entstand eine Kolonie von zunächst auswärtigen wohlhabenden Bürgern, die es verstanden, die mondänen Anforderungen der damaligen Zeit am Fuße des Harzes zu vereinen: elegante Hotels, ein Spielcasino, eine Pferderennbahn und zahlreiche Kuranlagen.
Außergewöhnlich früh erhielt die Stadt einen Anschluss an das Eisenbahnnetz, als am 31. Oktober 1841 die staatliche Bahnstrecke Braunschweig–Bad Harzburg in Betrieb genommen wurde.
Bis 1843 lief diese Strecke auf dem Abschnitt bis Vienenburg als Pferdebahn.
Im 19. Jahrhundert erlangte Bad Harzburg den Status eines Weltbades.
Harzburg erlangte um 1900 den Titel eines „Weltbades“, da es im Gegensatz zu anderen Kur- und Badeorten eine von dem damals verbreiteten Bäder-Antisemitismus weitestgehend geschonte Badegemeinde war; Historiker schätzen den Anteil jüdischer Gäste zu dieser Zeit auf 10 Prozent.
Gegenüber anderen Badeorten wie beispielsweise Borkum, die sich als „judenrein“ bezeichneten, grenzte sich Bad Harzburg dadurch ab, dass es bewusst mit seiner Offenheit warb.
Eisenerzvorkommen bedeuten Einstieg in die Industrialisierung
Damit begann die Harzburger Bergbaugeschichte, die bis zur Stilllegung des Kalksteinbruchs Langenberg 1985 anhielt.
Im 20. Jahrhundert war Bad Harzburg Standort einer bedeutenden Wirtschaftsakademie, die mit dem Harzburger Modell einen Paradigmenwechsel in der frühen Managementlehre hervorbrachte.
Im Ortsteil Harlingerode befand sich mit dem Hüttenwerk Harz im 20. Jahrhundert ein Zentrum der deutschen Metallurgie.
Wohlhabende Bürger wählen Bad Harzburg als Ruhesitz
Die Bad Harzburger Wirtschaft basiert heute vorwiegend auf Gewerbe, Tourismus und Gastronomie. Als Kurbad mit vielseitigen Einrichtungen aus dem 19. und 20. Jahrhundert verfügt es über eine traditionell angestammte Tourismuskultur, zudem ergänzen moderne Projekte wie der Baumwipfelpfad Bad Harzburg und die sich anschließende Baumschwebebahn das touristische Leben der Stadt.
Zusammenfassung: Überregional bekannt ist die Stadt für ihr breites touristisches Angebot, den traditionsreichen Kurbetrieb und als Zuzugsort für Pensionierte.
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