Während unseres Aufenthaltes im Harz diente uns der Campingplatz Prahljust bei Clausthal-Zellerfeld ja oftmals als Ausgangspunkt für verschiedene Wanderungen aber auch für doch größere Radtouren, so hatten wir uns für eine Fahrt nach Goslar entschieden um auch die Kaiserpfalz endlich einmal zu besichtigen.

Ausgangspunkt in Goslar sollte der Marktplatz werden, da es hier auch zahlreiche Abstellmöglichkeiten für die E-Bikes gibt.

Wer einmal eine vergleichbare Tour unternehmen möchte, dem empfehlen wir den Weg hinab möglich Batterie schonend (was recht einfach ist, da überwiegend bergab) zu fahren, denn der Rückweg hat es in sich (Überwiegend bergauf).

So hatten wir die Chance des Nachladens in Goslar vertan und mussten dann gut 6 Kilometer bis Clausthal-Zellerfeld ohne Motorunterstützung klarkommen.

Ging auch, aber sehr anstrengend, zumal die Waldwege stark ausgefahren waren.

Aber nun zur alten Kaiserstadt Goslar.

Rundgang durch die Gassen der Altstadt mit seinen Fachwerkhäusern

Vom Marktplatz aus schlendern wir im Spazierschritt durch die teilweise recht engen mit Kopfstein gepflasterten Straßen zum nahegelegenen Schuhhof - Goslars ältestem Platz. Der Platz wird von zahlreichen mittelalterlichen Häusern gesäumt.

Ob das Haus der Bäckergilde, die Kemenate Röver oder das Große Heilige Kreuz: Jedes Gebäude hat seine eigene Geschichte. Am Marktplatz steht man so zusagen schon mit beiden Beinen im Mittelalter. Nicht weit vom Markt entfernt liegt auch das so genannte Siemenshaus aus dem Jahr 1693, dem Stammsitz der weltweit bekannten Industriellenfamilie.

Einstiges Herrscherzentrum: Die Kaiserpfalz von Goslar

Wir ziehen weiter in Richtung Kaiserpfalz, die einst als Treffpunkt und Versammlungsort der Großen dieser Welt diente, in den Jahren 1039 - 1056 unter Heinrich II. erbaut.

Nur wenige Schritte vom Zentrum entfernt, thront der imposante romanische Bau der Kaiserpfalz auf einem Hügel. Aus dem Geschichtsunterricht sicherlich noch bekannt, zogen die Herrschaften im Mittelalter als Wanderkaiser von Pfalz zu Pfalz, denn keine Stadt konnte den Hofstaat das ganze Jahr über versorgen.

Die burgartige Palastanlage in Goslar ließ Heinrich II. im 11. Jahrhundert erbauen und machte den Ort damit zu einem wichtigen Herrschaftszentrum. In der Kaiserpfalz fanden im Mittelalter Hoftage und Reichsversammlungen statt. Heute beherbergt der imposante Bau ein Museum.

Erzbergwerk Rammelsberg: Lebendiges Museum

Unmittelbar hinter der Kaiserpfalz liegt der mehr als 600 Meter hohe Rammelsberg. Das ehemalige Erzbergwerk war das erste industrielle Baudenkmal in Deutschland, das die UNESCO zum Welterbe erhob. Bereits vor 3.000 Jahren betrieben die Menschen am Rammelsberg Bergbau, unter der Herrschaft der Ottonen begann vor etwa 1.000 Jahren die systematische Erzgewinnung.

Erst 1988 wurde das Bergwerk stillgelegt. Heute besteht der Komplex aus einem großen Museum und einem Besucherbergwerk, die eine Besichtigung lohnen, denn Besucher erkunden dort einen vollständig erhaltenen Originalschauplatz.

Kaiserpfalz, Erzbergwerk und viel Fachwerk: Zeugnisse aus Goslars langer Geschichte sind bei unserem Rundgang überall sichtbar. Der Besuch der UNESCO-Welterbe-Stadt lohnt sich für jeden.

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