Entlang der Fehnkanäle durchs Moor nach Barßel
Auch der folgende Tag brachte uns wieder einen herrlichen Ausflug, diesmal durch das Ammerland nach Barßel. Während unseres ausgiebigen Frühstücks mit Mariechen und Jochen hatten wir uns entschlossen, einen Tagesausflug entlang der Fehnkanäle durch die heute kaum noch wirtschaftlich genutzten Torfgebiete Ostfrieslands und des Ammerlands zu unternehmen.
Über Friedeburg und Marx ging es mit dem Auto zunächst nach Neuenburg, wo wir nach Verlassen des Ortes in Richtung Astederfeld nach rechts abbogen. Schnell werden Veränderungen in der Landschaft deutlich und schon nach wenigen Kilometern sehen wir erste Torfabbaugebiete des Stapeler Moors.
Existenz der Moorbauern durch Diebstahl der Schafherden gefährdet
Zum Abtransport wurden zunächst Lastkähne eingesetzt
Diese Stapel von Torfstücken verloren im Laufe der Zeit ihren Hauptbestandteil an Wasser und konnten dann abtransportiert werden. Zum Abtransport wurden zunächst Lastkähne eingesetzt, die auf den angelegten Entwässerungskanälen meist durch Pferdezugkraft oder Segel transportiert wurden.
Je nach Festigkeit der Torfstücke wurden sie zum Verbrennen in Öfen (vergleichbar dem Holz) zur Beheizung der Räume eingesetzt, einer Nutzung, die es heute kaum noch gibt. Uns ist die Verwendung von Torf meist nur noch zum Düngen oder zur Verbesserung der Bodenqualität im Garten und zum Pflanzen bzw. Eintopfen bekannt.
Barßel liegt in einem ehemaligen Sumpfgebiet
Barßel liegt in einem ehemaligen Sumpfgebiet etwa 45 Kilometer von Cloppenburg und etwa 40 Kilometer vom Dollart und der Emsmündung entfernt. Da die gesamte Region nur etwa einen Meter über Meereshöhenniveau liegt, war es bis in das 19. Jahrhundert hinein stark Hochwasser gefährdet, da die Entwässerungskanäle direkt in die Ems und damit in die Nordsee entwässerten.
Zu dieser Gefahr trugen auch die Barßel umfließenden Flüsse Aue, die im Volksmund nur mit Barßeler Tief bezeichnet wird und Soeste bei.
Wir fuhren bis zum Barßeler Hafen
So wurden ab 1957 einige Entwässerungsprojekte an der Soeste durchgeführt, die auch gleichzeitig dem Hochwasserschutz dienten, denn nach wie vor machten sich die Gezeitenunterschiede der Nordsee durch die Ems, die Jümme, das Barßeler Tief und die Soeste bemerkbar.
Wir fuhren bis zum Barßeler Hafen, den wir sowohl in Größe als auch in der Frequentierung durch andere Bootseigner völlig falsch eingeschätzt hatten. Mittlerweile nutzen viele Freizeitkapitäne das wirklich riesige Kanalnetz für ihr Hobbie: Yachten und Boote.
So tummelten sich neben einem Fahrgastschiff, das regelmäßig in Richtung Emden fährt auch zahllose Schiffe von privaten Eignern im Hafen von Barßel. Selbst einen Leuchtturm konnten wir entdecken, doch recht ungewöhnlich, so weit vom Meer entfernt.
Tod für den Barßeler Kapitän Hans Lampen
Wir hörten all diese Geschichte mit großer Verwunderung, denn die Nordsee erschien von hier aus so fern zu sein. Unsere Rückfahrt gestaltete sich ähnlich entlang der Kanäle, allerdings kehrten wir auf Kaffee und Kuchen noch in der Rütteler Mühle ein, die sich ebenfalls als ein tolles Naherholungsziel anbietet. Neben der Hauptmühle, die immer noch betrieben wird, sind hier einige Mühlenexemplare als funktionsbereite Modelle zu sehen, die vom Holländer bis zur Bockmühle einige Exemplare heimischer Mühlenarten zeigt. Der hausgemachte Kuchen mit Blaubeeren war einfach himmlisch.
Koordinaten: 53° 10′ N, 7° 45′ O
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https://www.alaturka.info/de/deutschland/niedersachsen/aurich/89-entlang-der-fehnkanaele-durchs-moor-nach-barssel/amp#sigProId8f8a5cbbde
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