Zum Eisenbahn Museum Bochum in Dahlhausen

  • Geschrieben von Portal Editor

Mehrfach schon hatten wir während unserer Radexkursionen auf dem Ruhrradweg das Eisenbahn Museum in Bochum-Dahlhausen passiert, jetzt endlich sollte auch ein Besuch des Museums stattfinden.

Von unserem jetzigen Standort, dem Campingplatz an der Ruhrbrücke nur lediglich gut 2 Kilometer entfernt, ist das Eisenbahn-Museum auch fußläufig gut zu erreichen. Der Weg führt über die Ruhrbrücke, dann links in Richtung Dahlhausen, zurück über die Ruhr auf der alten Eisenbahnbrücke, durch den Schienentunnel und gleich rechts befindet sich das Eisenbahn-Museum.

Ein wenig Historie zum Eisenbahn Museum in Dahlhausen

Bereits vor über 50 Jahren begannen Freunde der Eisenbahn und Industriekultur historische Lokomotiven und Waggons zu sammeln.

Das damals bereits fast komplett stillgelegte Bahnbetriebswerk Bochum-Dahlhausen bot den Eisenbahnfreunden die Möglichkeit, den wachsenden Fahrzeugpark am historischen Originalschauplatz zu bewahren und der interessierten Öffentlichkeit zu präsentieren.

Wie weit das Interesse an der Eisenbahngeschichte reicht, zeigte einmal mehr die Begegnung mit dem Franzosen Benoit und seinem Sohn aus der Umgebung von Le Mans, die das Museum besuchten, da der Sohn unbedingt Lokomotivführer einer Diesellok werden möchte.

Selbst im modernen Frankreich mit TGV und ähnlichen Schnellzügen gibt es für den Güterverkehr noch etliche Diesellokomotiven, deren Einsatz so faszinierend auf ihn eingewirkt hatten, dass zum Kennenlernen der vergangenen Zeit der Dampfloks Benoit seinem Sohn die weite Reise von über 1.000 Kilometer ermöglichte, möglichst umfänglich zur Eisenbahngeschichte zu lernen.

Uns war bereits im Rundgang aufgefallen, wie interessiert alle technischen Details von beiden betrachtet wurden.

Im Gespräch erzählte uns dann der Sohn, dass die Beiden vorab an der Modelleisenbahnanlage in Hamburg gewesen waren. Als wir später von der Modelleisenbahnanlage in Wiehe berichteten, war erneut die Neugier geweckt, so hoffen wir darauf, eines Tages Benoit und seinen Sohn (natürlich mit ganzer Familie) auch in Sachsen-Anhalt begrüßen zu dürfen. Doch jetzt zurück zum Museum.

Früher arbeiteten bis zu 450 Menschen Tag und Nacht daran, dass das Ruhrgebiet per Bahn in Bewegung bleibt, diese Bewegung war durch die Eisenbahn gesichert und so zeigt das Eisenbahnmuseum Bochum heute Fahrzeuge aus über 120 Jahren Eisenbahngeschichte.

Leider hat die völlig verfehlte Verkehrspolitik der letzten 25 Jahre ihr Übriges dazu beigetragen, dass heute der Schienenverkehr so schlecht organisiert, das Schienennetz so völlig veraltet ist, dass es andauernde Verspätungen gibt, die fadenscheinig entschuldigt werden und sogar dazu führen, dass deutschen Zügen die Einfahrt in die Schweiz aufgrund ihrer Unpünktlichkeit verweigert wird.

„Danke dafür“ an die Verkehrspolitik der letzten 25 Jahre. Überhaupt waren wir hinsichtlich der Verkehrspolitik Eisenbahn schon einmal weiter, wie das fotografierte Schild eindeutig zeigt! Aber dazu später mehr.

Das Eisenbahn Museum Bochum-Dahlhausen heute

Mit der Gründung und bis heute ist das Eisenbahnmuseum ein lebendiger Ort des Ehrenamts. Mit viel Leidenschaft und Einsatz halten rund einhundert ehrenamtliche Mitarbeiter Anlagen und Fahrzeuge instand und erhalten damit wertvolles Wissen für den Betrieb historischer Technik, die vielleicht auch einmal wieder gebraucht wird. Bislang noch Industrie- und Eisenbahngeschichte zum Anfassen, kann aufgrund der Energie-, Umwelt- und Zukunftstechnologie durchaus auf viel Potential zurückgegriffen und neu belebt werden.

So wird auch ein Workshop zweimal jährlich angeboten, der allen, die einmal aktiv bei der Museumsarbeit mitmachen möchten, die kostenlose Teilnahme am „Workshop“ empfohlen. Zusammen mit den Fachleuten kann bei der Fahrzeugrestaurierung gearbeitet werden. Weitere Betätigungsfelder neben dem Museumszug sind Gebäude, Gelände, Gleise und technische Anlagen unter sachkundiger Anleitung. Einzige Bedingung ist ein Mindestalter von 16 Jahren, die Vollverpflegung an beiden Tagen mit gemeinsamen Abendessen in gemütlicher Runde sind inbegriffen.

Lehrbaustelle Museum in Bochum-Dahlhausen

Sehr angetan waren wir auch von der Lehrbaustelle Museum, bei dem AZUBIS die Erneuerung der Gleisanlage unterstützen.

Seit Anfang des Jahres 2022 arbeiten die Auszubildenden der Eiffage Infra-Nordwest und der Eiffage Infra-Rail an den Gleisanlagen des Eisenbahnmuseums in Bochum. Dabei werden Holzschwellen gewechselt, Betonschwellen mit Kunststoffdübeln saniert, Weichen durchgearbeitet sowie Rand- und Rangierwege erneuert bzw. repariert.

Bei gewöhnlichen Großbaustellen ist so ein Einsatz durch die engen Projektzeitfenster kaum möglich. Hier jedoch können die Eiffage-AZUBIS vom 1. Bis zum 3. Lehrjahr ganz ohne Zeitdruck und mit Hilfe ihres Ausbildungsbetreuers lernen, wie man Gleise korrekt austauscht, instand setzt und stopft.

Von der Kooperation profitiert natürlich auch das Museum, da diese die Wartung der Gleise unterstützt und alle Arbeiten professionell erledigt werden.

So können die historischen Züge über die instand gesetzte Gleisanlage auf dem Gelände rollen.

Wenn sich jemand für die Praxis-Seminare oder gar die Mitarbeit im Eisenbahn Museum Bochum interessiert, der möge bitte die folgende Kontaktadresse nutzen: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

In weiteren Artikeln werden wir einige der ausgestellten Lokomotiven vorstellen.

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