Die Saalebrücke in Bad Kösen – nicht nur Baudenkmal?
- Geschrieben von Portal Editor
Nur wenige Kilometer unterhalb der bekannten Rudelsburg gelegen, verbindet die historisch wertvolle Saalebrücke den älteren Teil Bad Kösens rechts der Saale mit dem neueren Teil am linken Flussufer und stellt so schon seit langem einen bedeutenden Saaleübergang im Zuge der mittelalterlichen Via Regia da, deren Verlauf hier von der modernen Bundesstraße 87 aufgenommen wird.
Bad Kösen – Anlandungsplatz für den Holzhandel
Bad Kösen war für Jahrhunderte bis weit ins 19. Jahrhundert hinein der wichtigste Anlandungsplatz für Langholz aus der Flößerei auf der Saale. Die Flößerei und Trift (von „treiben“ im Sinne von „treiben lassen“) bedeuteten den Transport von schwimmenden Baumstämmen, Scheitholz oder Schnittholz auf Wasserstraßen, wie er in Deutschland bis etwa zum Beginn des 20. Jahrhunderts üblich war und regional sogar noch bis Ende der 50er Jahre. Nur geringe Transportoptionen wie LKW und / oder Schiene waren die Gründe für den bis in das 20. Jahrhundert betriebenen Wassertransport. Wenn das Holz zusammengebunden ist, heißt es Flößen, ansonsten bezeichnet man den Transport im Wasser mit Triften.
Damit war Bad Kösen gleichzeitig auch Zollstation, an der bis Mitte des 19. Jahrhunderts der Flößereizoll erhoben wurde.
Hölzerne Vorgängerbrücken – dann eine erste Steinbrücke
Eine provisorische Pontonbrücke sicherte vorläufig den Übergang. Ab 1892 entstand an gleicher Stelle der Neubau der heutigen Steinbrücke über die Saale als Bogenbrücke mit ihren charakteristischen Türmchen auf den Brückenpfeilern, eingeweiht wurde sie am 24. November 1893. Die Gesamtlänge der Brücke beträgt 137 m bei Feldweiten der Bögen von je 24,5 m im Uferbereich und zweimal 27,0 m in der Strommitte.
Die Flößerei auf der Saale wurde um 1910 endgültig eingestellt. Das Hochwasser von 1890 führte dazu, dass am Oberlauf der Saale in den nächsten Dekaden zahlreiche Staudämme errichtet wurden.
Karl Kathe oder Paul Hein? Oder beide?
Karl Kathe oder Paul Hein? Oder beide? In der Kurstadt erhält ein altes Thema immer wieder neue Aufmerksamkeit - ausgelöst durch eine „zementierte“ Tatsachenbehauptung: der Schmiedemeister Karl Kathe ist der Retter der heutigen „Brücke der Einheit“. Er durchtrennte mit einer Kombizange das Hauptkabel zur Sprengladung. Eine im September 2005 an der Brücke eingeweihte Tafel würdigt das - und ist seitdem Stein des Anstoßes für die Nachfahren des Paul Hein. Sie berufen sich auf Aufzeichnungen des Vaters, unter anderem erschienen 1969 im DDR Militärverlag.
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