Das Liegerad-Trike von AZUB - Probefahrten in Lednice
- Geschrieben von Portal Editor
In unserem Report zur Erkundung der Radwege in der Region Lednice hatten wir schon einen weiteren Erfahrungsbericht zum genutzten Liegeradtrike von AZUB angekündigt, dessen Manager uns diese Erprobungstour ermöglicht hatte.
Sicherlich seit vielen Jahren als Fortbewegungsmittel nicht unbekannt, ist das Liegeradtrike immer noch ein absoluter Hingucker. Gerade die zunehmende Elektrifizierung der letzten Jahre, hat viele Weiter- und Neuentwicklungen ermöglicht, die meist in zwei verschiedenen Grundtypen gebaut werden. Am meisten verbreitet ist die Bauform vom Typ „Tadpole“ (aus dem engl. Kaulquappe) mit zwei gelenkten Rädern vorne und einem angetriebenen Rad hinten. Die etwas seltenere Bauform mit zwei Rädern hinten und einem gelenkten Vorderrad wird als „Delta“ bezeichnet. Beim Delta wird meist eines der Hinterräder angetrieben, seltener beide Hinterräder (dann mit Differenzialgetriebe) oder das Vorderrad. Soweit zunächst eine grobe Einteilung der Liegeradtrikes oder der Liegedreiräder.
Ein wesentlicher Vorteil des Liegedreirads gegenüber dem zweirädrigen, einspurigen Liegerad sind die hohe Kippsicherheit, die erhöhte Bremsleistung sowie die Möglichkeit, eine Rundum-Verkleidung zur Verringerung des Windwiderstandes und als Wetterschutz anzubringen. Weiterhin ist die hohe Kippsicherheit – auch im Stand – besonders vorteilhaft für den Kleinkindtransport mittels Kindersitz. Außerdem ermöglicht sie ein langsames Fahren, ohne dass sich der Fahrer auf das Gleichgewicht konzentrieren muss und Schlangenlinien fährt; das ist besonders bergauf ein deutlicher Vorteil. Nachteile sind klar das höhere Gewicht, der etwas höhere Rollwiderstand und die größere Breite. Im Stadtverkehr kann bei einigen Modellen auch die tiefe Sitzposition ein Nachteil sein. Da Liegedreiräder als dreispurige Fahrzeuge allgemein nicht so einfach um Bodenunebenheiten herumgelenkt werden können, sind unebene Strecken oft mit Unbequemlichkeiten für den Fahrer verbunden, welche aber durch Nutzung so genannter Ballonreifen oder einer Federung deutlich reduziert werden können.
AZUB Liegerad - die Dämpfer machen es sehr komfortabel
Schnell stellte sich das Gefühl einer sehr entspannten Körperhaltung ein, da weder die Handgelenke noch die Arme, noch der Schultergürtel und Rücken belastet werden. Die Hände umfassen entspannt die Lenkerhebel, an denen auch die Bremsen angebracht sind, ein Abstützen des Oberkörpers wie beim gewöhnlichen Fahrrad ist so nicht notwendig. Auch die Nackenmuskulatur ist entspannt, da ein ständiges Nach-oben-Schauen, wie beim herkömmlichen Fahrrad, entfällt. Wir haben das Gefühl, das wir bei natürlicher Nackenhaltung gerade nach vorn schauen können.
Honza erläutert sehr eindrucksvoll, das beim Liegeradfahren die Wirbelsäule sich in entspannter Lage befindet. Mediziner haben nachgewiesen, dass sich dabei die Bandscheiben im Optimalfall sogar regenerieren kann. Außerdem entfällt der Druck des Sattels insbesondere auf das Steißbein, so dass weder Druck- und Scheuerstellen im Gesäß- und Schrittbereich entstehen, noch werden wichtige Nerven in diesem Bereich eingeklemmt. Natürlich trägt zu dem komfortablen Fahrgefühl auch die Einzelraddämpfung nicht unwesentlich bei.
Optimale Kraftübertragung auch ohne Elektrifizierung
Prinzipiell entfallen gegenüber normalen Rädern rund 20 bis 30 % des Luftwiderstands dank der hoch liegenden Beine, so erläutert Honza uns den geringeren Luftwiderstand. Zusätzlich ergeben sich durch die gestreckte Sitzposition und die kleinere Stirnfläche weniger bremsende Luftwirbel, was einen geringeren Sog hinter dem Fahrer zur Folge hat. In der Ebene und bergab ermöglicht dies sehr viel höhere Geschwindigkeiten als bei einem herkömmlichen Rennrad. Dies gilt nicht bei Steigungen, weil bei geringen Geschwindigkeiten der Luftwiderstand vernachlässigbar ist.
Mehr Sicherheit und geringeres Gesundheitsrisiko bei Unfällen
Unser Fazit trotz relativ kurzer Erprobungsphase: Sehr komfortables Biken aufgrund guter Dämpfungsabstimmung, so das selbst auch größere Schlaglöcher problemlos gemeistert werden können ohne das man zu stark durchgeschüttelt wird. Die elektrische Unterstützung ist besonders an Steigungen eine große Hilfe besonders wenn, wie in unserem Fall, noch das 26 Kilogramm schwere BTurtle angehängt ist. Wir hatten uns schnell an das wirklich entspannte Fahren gewöhnt.
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