Zu den Windmühlen von Zaanse Schans - per E-Bike

  • Geschrieben von Portal Editor

Die Zaanse Schans ist ein kleiner, beschaulicher Ort mit einer Vielzahl wundervoll hergerichteter Häuser als Freiluftmuseum in der niederländischen Gemeinde Zaanstad gelegen, das mit dem Gedanken errichtet wurde, das historische Erbe dieses ältesten „Mühlen-Industriegebiets“ der Niederlande zu zeigen.

Ungefähr 1.900.000 Besucher besichtigen jährlich dieses Museum in dem viele der Häuser des Ortsteils sogar bewohnt sind, so dass man nicht nur auf zahlreiche Touristen in dem Gelände trifft, die mit Bussen herangeschafft werden, was uns schon zu viel war. Aber eins nach dem anderen.

Fahrradtour durch Amsterdam zur Zaanse Schans

Im Rahmen unserer Erkundungen der Radwegsysteme um und in Amsterdam und trotz des regnerischen Tages hatten wir uns heute für die Fahrt nach Zaanse Schans entschieden, wobei allein der Name Schans an die gleichnamige Schanze erinnert, die 1574 von Diederik Sonoy, einem Gouverneur unter Willem I, Prinz von Oranien, gegen die spanischen Angreifer gebaut worden war.

Unser Ausgangspunkt war Camping-Platz „De Sport Camping“ am Tom Schreursweg 14, in 1067 Amsterdam, der auf einem Wiesengelände neben diversen Freizeiteinrichtungen wie Sportplatz und Tennisplätze eingerichtet wurde und sich als exzellenter Ausgangspunkt für Radtouren in und um Amsterdam anbietet.

Über den Platz werden wir in Kürze einen gesonderten Artikel veröffentlichen.

Mit der google-Navigation war die Wegführung relativ einfach, so kann man sogar zwischen den verschiedenen Anfahrtswegen wählen, was bei der Ersterkundung manchmal etwas verwirrend ist, da man den Sinn eines großen Umwegs nicht unbedingt sofort erkennt.

Bei der Tour nach Zaanse Schans mussten beispielsweise Hafenbecken und Industrieanlagen umfahren werden, hier insbesondere riesige Kohlelager, was natürlich nicht gleich erkennbar ist.

So stießen wir auf den Nordseekanal, der auf unserer gewählten Route nur mit der Fähre zu überqueren war. Kostenlos natürlich, wie so oft im holländischen ÖPNV.

Bis zum Erreichen unseres Zielortes ging es dann entlang der Zaans, immer auf breit angelegten Radwegen, die einfach Freude bereiten.

Bereits 1928 wurde – zunächst in einem Wohnhaus – ein erstes Mühlenmuseum (Zaans Molenmuseum) eingerichtet, das sich als Besuchermagnet entpuppte.

Zwischen 1961 und 1974 wurden viele alte Gebäude aus der Zaanstreek zur Zaanse Schans transportiert, dort wieder aufgebaut und in ihren ursprünglichen Zustand versetzt und gar teilweise wieder belebt, so dass langsam ein Museumsdorf entstand.

Die am Ort bereits bestehenden Windmühlen wurden restauriert, weitere aus der Zaanstreek dazugestellt. Auch in den späteren Jahren wurden immer wieder alte Gebäude gefunden, die ebenfalls dort aufgestellt wurden.

Alte holländische Häuser in bunter Blütenpracht

Die Besucher des Open-Air-Museums können verschiedene alte Häuser besichtigen, darunter eine Nachbildung des ersten Ladens von Albert Heijn, aus dem eine niederländische Supermarktkette hervorging.

Neben den Souvenirläden kann man eine Käserei, eine Küferei, eine Holzschuhwerkstatt, ein Bäckereimuseum, das Zaanse Uhrenmuseum und die weltweit einzige Farbmühle, De Kat, besuchen. Auch alle anderen „Industriewindmühlen“ sind zu besichtigen.

Anschließend an das Freigelände befindet sich das Zaans Museum, das einen Einblick in die Entwicklung der Zaanstreek als Industriegebiet gewährt. Erzeugnisse, die auf dem Gelände hergestellt werden, wie Senf, Käse, Gebäck und vieles weitere mehr kann man dort probieren und natürlich auch kaufen.

Mühlen an der Zaanse Schans

Farbmühle De Kat
Gewürzmühle De Huisman
Paltrok-Sägemühle De Gekroonde Poelenburg
Farbmühle De Kat
Sägemühle Het Jonge Schaap
Ölmühle De Os
Ölmühle De Zoeker
Sägemühle Het Klaverblad
Ölmühle De Bonte Hen

Diese Mühlen stehen alle am Ostufer der Zaan. Weitere Mühlen, meist Weidemühlen, sind auf dem Gelände aufgestellt. Gegenüber steht auf der anderen Straßenseite die Ölmühle De Ooijevaar (zu deutsch: Der Storch) und am anderen Ufer der Zaan die Getreidemühle De (Bleeke) Dood.

Der Eintritt in das Gelände ist frei, zur Innenbesichtigung der Mühlen, der vorhandenen historischen Häuser oder für das Holzschuhmuseum muss Eintrittsgeld bezahlt werden. In Zaanse Schans gibt es neben dem Zaans Museum auch ein Holzschuh-Museum.

Trotz der zahlreichen Touristen, die wie schon erwähnt, einfach zu zahlreich auftreten, können wir die Region als äußerst Besuchens wert empfehlen, zumal der Nachbarort ebenfalls absolut Besuchens wert ist, wie wir später berichten werden.

Einmal die Strecke abgefahren, zeigte sich dann auch der Rückweg entspannt und so waren es am Ende des Tages auch nur 38 Kilometer, die wir zurückgelegt hatten.

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