Komturei Marseille – Öffnung einer Kirche der Templer?
- Geschrieben von Portal Editor
Auf dem Weg zum Hafen von Marseille über die Festungsanlage, sahen wir die Kirche St.-Laurent und direkt am Eingang zwei Herren, die wie Templer gekleidet (allerdings ohne Schwert wie die Ritter des Templerordens) die scheinbar wenigen Besucher empfingen.
Allein die beiden Templer weckten unser Interesse, zumal einer der Herren uns freundlich zuwinkte als wir näherkamen. Natürlich galt unser Interesse auch dem Kirchenbau an sich, denn die Kirche wurde bereits im Jahr 1150 aus dem rosa Stein aus La Couronne im schlichten romanischen Stil der Provence erbaut und dann dem Heiligen Laurentius von Rom geweiht.
Uns fiel insbesondere die geringe Ausschmückung und Schlichtheit der Kirche auf, ganz im Gegensatz zu den „prunkvoll mit Gold überladenden Kathedralen“ anderer Glaubensausrichtungen auf. Lediglich zwei Statuen aus bemaltem und teils vergoldetem Holz aus dem späten 18. Jahrhundert zeigen die Mutter Gottes und den Heiligen Laurent. Die Kirche enthält auch eine große Anzahl nummerierter Bodenplatten, die ursprünglich Grabsteine waren.
Gründung des Templerordens in Jerusalem
Zusätzlich betätigten sie sich als Geldverleiher, die zu hohen Zinsen Pilgerreisen nach Jerusalem finanzierten. Diese Tätigkeiten brachten dem Orden der Tempelritter ein enormes Vermögen ein. Mit dem Reichtum wuchs die Macht, von der sich König Philipp IV., genannt "Der Schöne", zu Beginn des 14. Jahrhunderts zunehmend bedroht sah. Im Jahr 1307 löschte er den Orden aus und beschlagnahmte das gesamte Vermögen.
Was aus dem Mönch geworden ist und ob sein Versteckspiel mit dem sagenumwobenen Schatz der Tempelritter oder dem Heiligen Gral zu tun hat, ist nicht überliefert.
Der Templerorden besaß bis ins Mittelalter zahlreiche Kommenden, in denen Ordensangehörige lebten.
Die Kommenden dienten nicht zuletzt zur Finanzierung des Kampfes der Ordensritter gegen die Muslime. Wie in anderen Orden auch waren die Niederlassungen in regionalen Provinzen zusammengefasst.
Bedeutung des Hafens von Marseille für die Templer
Erst 1233 kam es zu einer Übereinkunft der Stadt mit Vertretern beider Orden, dass jeder jährlich zwei Schiffe in den Orient fahren lassen dürfe, unabhängig von Waren und Mannschaften für den eigenen Bedarf. Doch noch 1246 und 1247 musste Papst Innozenz IV. die Marseiller Kommune immerhin dreimal ermahnen, die Templer unbehelligt ihre Schiffe beladen zu lassen. Bedauerlicherweise erlaubt der Totalverlust der Ordensarchive in Marseille keine Aussage über den Ursprung der dortigen Ordenshäuser und lässt auch zahlreiche der kommerziellen und finanziellen Aktivitäten beider Orden im Dunkeln.
Marseiller Händler benutzten Schiffe der Johanniter oder der Templer zunächst vornehmlich für den Geldtransfer in den Orient. In der Vorbereitung diverser Pilgerfahrten und Kreuzzugsunternehmungen größeren und kleineren Ausmaßes fungierten Vertreter der Johanniter und Templer aus den Ordenshäusern von Marseille oft als finanzielle Unterhändler oder traten als Garanten für die ordnungsgemäße Ausrüstung in Auftrag gegebener Schiffsausrüstungen auf.
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