Aulus Cornelius Celsus - römischer Mediziner
Schon immer versuchten Menschen, um anderen Menschen Heilung oder Hilfe zu bieten, sich medizinisch zu betätigen.
Besonderen Fortschritt nahmen diese Anstrengungen in der Medizin während der griechisch - römischen Zeitepoche,
als erstmals Fortschritte und Ideen nicht nur praktiziert sondern auch aufgeschrieben und damit der Nachwelt erhalten blieben. Einer dieser Autoren war der Medizinschriftsteller Aulus Cornelius Celsus. Später wurde sogar die Bibliothek in Efesus nach ihm benannt: Celsus Bibliothek!
Aulus Cornelius Celsus wurde um 25 vor Christus geboren. Über sein privates Leben ist wenig bekannt. So streiten sich die Gelehrten, ob Celsus selbst im Bereich Medizin tätig war, oder ob er als reiner Theoretiker nur Wissen gesammelt und aufgeschrieben hat. Er war, als römischer Enzyklopädist und Verfasser der Werke Artes, die Themen der Landwirtschaft, des Militärwesens, der Rhetorik, der Philosophie, der Rechtslehre und der Medizin beinhalteten, einer der wichtigsten Medizinschriftsteller seiner Zeit. Celsus stand in der Tradition der alexandrinischen Schule und stütze sich bei seinen Niederschriften hauptsächlich auf die Ideen des griechischen Arztes Hippokrates.
Die noch heute gültigen vier Zeichen der lokalen Entzündung wurden erstmals von Celsus beschrieben: Tumor (Schwellung), Calor (Überwärmung), Rubor (Rötung), Dolor (Schmerz). Galen, (ein weiterer Gelehrter der Medizin, 130-201 n. Chr.) fügte als fünftes Merkmal die Functio laesa (Funktionseinschränkung) hinzu.
Der medizinische Teil der Enzyklopädie umfasst acht Bücher:
• Buch 1 gibt eine Geschichte der Medizin,
• Buch 2 behandelt die allgemeine Pathologie,
• Buch 3 die einzelnen Krankheiten,
• Buch 4 diejenigen der Körperteile,
• Buch 5 und 6 die Pharmakologie,
• Buch 7 die Chirurgie und
• Buch 8 die Knochenbehandlung
Das enzyklopädische Werk Celsus war die erste klassisch medizinische Abhandlung, die, nach ihrer Wiederentdeckung im Jahr 1426, gedruckt wurde. Celsus galt neben Galen als einer der wichtigsten Quellen für medizinische Erkenntnisse im Mittelalter. Erst mit Paracelsus (um 1500 - para hier übersetzt als „gegen“, „darüber hinaus“, nachdem Paracelsus einige Theorien des Celsus verwarf und eine experimentelle Medizin bevorzugte), wurden die Vorstellungen der Viersäftelehre der Hippokratiker und damit des Celsus und des Galen zunehmend für überholt angesehen.