Entlang der Via Egnatia: von Ohrid nach Elbasan in Albanien
- Geschrieben von Portal Editor
Die bekannte antike Via Egnatia, es gibt gar eine Wanderroute entlang der Straße, erstreckt sich im Osten von Ohrid aus nach Albanien hinein, das damals Illyricum hieß, führt dann durch Elbasan, von wo aus ein Abzweiger direkt mit Dyrrhachion (heute Durres) verbunden ist.
Ein anderer Arm zweigt von Apollonia und Antipatrea (Berat) ab und endet auch in Dyrrhachion an der Adriaküste, wo Schiffe auf der italienischen Seite Menschen und Güter nach Brundisium (Brindisi) beförderten. Wie bereits erwähnt, wurde die Via Egnatia im 2. Jahrhundert n. Chr. von den Römern erbaut und diente als wichtige Verbindung zwischen Byzanz und Rom.
Philipp II und Alexander der Große in Lychnidos
Heute ist Ohrid Teil der Republik Mazedonien (FYROM) und wegen seiner vielen frühchristlichen Kirchen ein wahrhaftiger Wallfahrtsort. Die Stadt zählt 365 Kirchen und Kloster und das Kloster von Saint Naum (Sveti Naum, gegründet 905) ist wohl das älteste.
Ohrid / Lychnidos, sein hellenistisches Theater und seine Kirchen
Allerdings haben wir hier in Ohrid bislang kaum Spuren der Via Egnatia gesehen. Es ist fast unmöglich, die Stadt zu betreten, ohne durch eines der zwei Tore in den Verteidigungsmauern aus dem 10. Jahrhundert zu gehen, die von den Osmanen weiterhin benutzt wurden, also könnte dies doch ein Ort sein, um nach dieser berühmten Straße zu suchen?
Das Castrum von Elbasan an der Via Egnatia
Zum Glück hat Elbasan mehr zu bieten. Außerhalb der Stadtmauern kann man die Überreste einer byzantinischen Basilika aus dem 5.-6. Jahrhundert nicht übersehen, wo Mosaikböden und bemalte Wände gefunden wurden. Heute ist es ein Park, in dem die Einheimischen im Schatten der Bäume verweilen und aus dem angrenzenden Brunnen trinken, der mit Platten aus der Basilika geschmückt ist. Die Mauern des Castrums hier sind sehr beeindruckend und in gutem Zustand. Die ersten, die die Stadt beschützten, waren offensichtlich die Römer, die im 2. oder 3. Jahrhundert eine bedeutende Festung mit Türmen erbauten. Später verbesserte Kaiser Justinian die Befestigungen, die jedoch gegen die wiederholten Angriffe der Hunnen und anderer Eindringlinge aus dem Norden nicht von Nutzen waren. Der Wiederaufbau begann 1466 unter Sultan Mehmet II. und Elbasan blieb für die nächsten 450 Jahre ein osmanisches Zentrum.
Am Ende bleibt noch viel zu tun, um die berühmte Via Egnatia zu kartieren. Wir hoffen, dass mit der Zeit mehr von seinem Routenverlauf und seiner Pflasterung auftauchen wird.
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