Halikarnassos – Schriftzeichen und Antikes Weltwunder
- Geschrieben von Portal Editor
In aufgefundenen, uralten Schriften aus der griechischen Hafenstadt Pylos, den so genannten Linear B-Dokumenten, die aus dem frühen 12. Jahrhundert v. Chr. stammen, werden Sklavinnen aus dem Ort Zephyria erwähnt.
Unter anderem, weil Zephyria laut des Reisenden Strabon ein alter, ursprünglicher Name von Halikarnassos ist, wird angenommen, dass Zephyros der mykenische Name dieser bronzezeitlichen Siedlung auf dem Gebiet des späteren Halikarnassos ist. Mit anderen Worten: Bereits im 12. Jahrhundert vor Christus wurden Sklavinnen vom heutigen Bodrum in die heutige Kleinstadt Pylos verschifft, was sogar schriftlich festgehalten wurde.
Linearschrift in der bronzezeitlichenMinoischen Kultur
Die Linearschrift B ist die Silbenschrift der Mykenischen Kultur Griechenlands. Sie wurde vom 15. Jahrhundert v. Chr. bis ins 12. Jahrhundert v. Chr. ausgehend von Knossos auf Kreta und dem griechischen Festland verwendet. Ihr Gebrauch ist aus den Perioden der bronzezeitlichen Minoischen Kultur bezeugt.
Bekannt sind etwa 90 Silbenzeichen, 160 Zeichen mit Wortbedeutung sowie diverse Zahlzeichen. Geschrieben wurde von links nach rechts. Bekannt wurde die Schrift im Jahr 1878 durch einen Fund auf Kreta. Die Bezeichnung „Linearschrift B“ wurde geprägt von Sir Arthur Evans, dem Ausgräber von Knossos, und bezeichnet das Aussehen der mit einzelnen Linien in Tontäfelchen geritzten Schriftzeichen. Wegen der engen Verwandtschaft mit der Linearschrift A wurden aufgefundene Tontäfelchen und ähnliche Funde zunächst für minoisch gehalten.
Halikarnassos berühmt durch das Mausoleum
Halikarnassos erlangte in der klassischen Antike Berühmtheit durch das Mausoleum von Halikarnassos, das zu den klassischen Sieben Weltwundern gezählt wird. Sein bekanntester Sohn ist Herodot, der „Vater der Geschichtsschreibung“. Der Dichter Heraklit von Halikarnassos und der Geschichtsschreiber Dionysios von Halikarnassos stammen ebenfalls aus dieser Stadt.
Artemisia – Herrscherin von Halikarnassos
Ab 392 v.Chr. herrschte Hekatomnos von Mylasa als persischer Satrap über Karien. Mit ihm wurde die Dynastie der Hekatomniden begründet, die von allen seinen Kindern fortgeführt wurde. Er hatte drei Söhne, Maussolos, Idrieus und Pixodaros; und zwei Töchter, Artemisia II. und Ada. Beide wurden jeweils mit ihren Brüdern Maussolos und Idrieus verheiratet. Maussolos folgte seinem Vater als Herrscher und machte anstelle des alten Mylasa Halikarnassos zur Hauptstadt seines Reiches. Neben einem Hafen, der nur durch einen schmalen Kanal zugänglich war, ließ er Mauern und Wachtürme bauen um sowohl zu Land als auch zu See gesichert zu sein. Ein massiver Palast sicherte ihm den Blick in alle Himmelsrichtungen.
Untergang von Halikarnassos durch Alexander den Großen
Von etwa 280 v. Chr. bis 200 v. Chr. gehörte Halikarnassos zum ptolemäischen Reich.
Durch die Expansion der Seleukiden und die Unterwerfung der kleinasiatischen Griechenstädte wurde Rom auf den Plan gerufen. Im Krieg gegen Antiochos III. stand Halikarnassos auf römischer Seite und bewahrte so noch einmal für mehrere Jahrzehnte seine Selbstständigkeit.
Seit 129 v. Chr. gehörte Halikarnassos zur römischen Provinz Asia.
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