Wanderung und Gedanken zum / am Grenzdenkmal Bremke
- Geschrieben von Portal Editor
Das wohl bedeutendste Ereignis in der Jahrhunderte alten Geschichte der Stadt Braunlage war ohne Zweifel die Grenzöffnung im Jahr 1989. Braunlage, bis zum Zeitpunkt der Grenzöffnung nur wenige hundert Meter von der Grenze zur DDR entfernt, lag nun plötzlich inmitten des Harzes.
Noch ist die Erinnerung an die im Nichts endende Straße Richtung Sorge und Tanne von vor der Wiedervereinigung gut in unserem Gedächtnis. An die deutsche Teilung und dann erfolgte Wiedervereinigung erinnert allerdings hier ein recht zurückhaltendes Mahnmal an die ehemalige innerdeutsche Grenze, die hier zugleich die heutige Gemeindegrenze zwischen Braunlage und Elend bildet, unmittelbar neben der B 27. Unser heutiges Wanderziel war eben diese Grenzdenkmal, das wir von Schierke über das Harzer Bremketal / Grenzweg kommend erreichen wollten, eine Wanderstrecke von knapp 7 Kilometern. Heute ist auch Schierke, unser Ausgangspunkt, ein touristisch bedeutsamer Ort geworden, da Schierke auch als ein Anstiegsort für Wanderungen auf den Brocken bestens bekannt ist (Wir hatten bereits darüber berichtet, allerdings eine Wanderung bei eisiger Kälte im Winter).
Innerdeutsche Grenze und Kalter Krieg – eine Rückkehr heute?
Beide deutsche Staaten bezeichneten die deutsch-deutsche Grenze bis 1956 offiziell als „Demarkationslinie“, die DDR dann als „Grenze“ und ab 1964 als „Staatsgrenze“. In Westdeutschland blieb sie die „Demarkationslinie“, umgangssprachlich häufig die „Zonengrenze“, denn die DDR galt bis zum Abschluss des Grundlagenvertrags als „SBZ“ (Sowjetische Besatzungszone), „Sowjetzone“, „Ostzone“ oder schlicht als „Zone“, wobei bis zur Wiedervereinigung vereinzelt Zeitungen die Abkürzung „DDR“ nur in Anführungsstriche setzten, um damit Euphemismus, Ironie oder Sarkasmus auszudrücken.
Menschenverachtend und erniedrigend ist beides – von Ost und von West!
Eiserner Vorhang – nur etwas weiter östlich?
Soll man tatsächlich so weit gehen und behaupten, dass auch dieser Konflikt noch etwas Gutes haben kann, wie einst bei der Grenze „Eiserner Vorhang“? Na klar, werden jetzt viele sagen, die Rüstungsindustrie und Energieversorgung machen Gewinne ohne Ende und die Übergewinnsteuer wird es, zumindest in Deutschland nicht geben, der nächste Konflikt zeigt sich schon deutlich mit China, denn dorthin ist unsere Abhängigkeit noch größer.
Kurz nach dem Mauerfall 1989 gründeten der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und der Freistaat Thüringen das Naturschutzprojekt Grünes Band Deutschland, das einen großen Teil der ehemaligen Grenzgelände umfasst.
Vielleicht ein Gedanke, den auch die Kriegsparteien aufgreifen sollten. ES wird Jahrzehnte dauern, die Schäden zu beseitigen, Milliarden verschlingen, Geld das der Umwelt hätte helfen können und damit eine Chance für die Erde.
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