Chalkidiki - nur Strandparadies mit antiker Vergangenheit?
- Geschrieben von Portal Editor
Nach einigen Tagen der Erkundung von Wanderwegen im Nationalpark des Olymp Gebirges sowie der möglichen Outdoor-Aktivitäten und kulinarischen Angebote in der Umgebung von Rapsani haben wir uns erneut nach Chalkidiki gewandt, der Halbinsel bei Thessaloniki, die aufgrund des Bergs Athos sowie der umgebenden Kloster auch unter Reisenden grundsätzlich recht bekannt ist.
Neben der Erkundung der sommerlichen Strände mit seinen Badeangeboten ging es uns natürlich auch hier wieder um die Historie der Region, die Möglichkeiten zum Wandern und Radfahren und natürlich der hier heimischen kulinarischen Genüsse in der Verbindung mit Ganzjahrestourismus, oder doch zumindest bis November jeden Jahres, wie wir in den kommenden Artikeln und Bildern erläutern werden.
Beginnen wir mit der Historie. So wurden in der Tropfsteinhöhle von Petralona 200.000 Jahre alte menschliche Überreste des Homo heidelbergensis gefunden. In derselben Höhle wurden auch Aschereste eines Feuers vorgefunden, welches ca. 1,0 Million Jahre alt sind. Ob dieses Feuer allerdings durch Menschenhand entstanden waren, ist bislang noch unklar.
Überreste vorantiker Siedlungen, welche von Thrakern bewohnt waren, finden sich unter anderem in Olynthos, Galatista, Vassilika, Sani, Afytos und Toroni. Die frühesten zu datierenden Funde stammen aus dem 4. Jahrtausend vor Christus. Auch Pfahlbauten aus der frühen Bronzezeit sind hier zu finden.
Die bedeutendsten Städte waren Olynthos und Potidaia
Der Name Chalkidiki entstammt den zahlreichen Städten, die von Bewohnern der griechischen Inselwelt, insbesondere von Euböa und Andros, seit dem 8. Jahrhundert vor Christus unter Führung der Stadt Chalkis angelegt worden sind. Neben den Menschen aus Euboä siedelten auch Bottiäer zwischen Olynthos und dem heutigen Nea Kallikrateia auf Chalkidiki.
Die bedeutendsten Städte waren Olynthos und Potidaia, die einzige dorische Kolonie auf der Halbinsel. Nach den Perserkriegen in der Mitte des fünften Jahrhunderts vor Christus schloss sich die ganze Landschaft dem Attischen Seebund an. 432 v. Chr. entwickelte sich ein Konflikt zwischen Athen und Korinth, beziehungsweise Sparta um die Autonomie der Stadt Potidaia, welcher als Mitauslöser des Peloponnesischen Krieges angesehen wird. Potidaia trat 431 v. Chr. aus dem attischen Seebund aus und wurde nachfolgend im Rahmen des Peloponnesischen Krieges von Athen belagert und anschließend eingenommen. Der Chalkidische Bund existierte an der Nordwestküste der Ägäis seit ca. 430 v. Chr. Mit der Niederlage Athens im Peloponnesischen Krieg 404 v. Chr. löste sich auch der attische Seebund auf.
Später eroberte Philipp II. von Makedonien die Kolonien der griechischen Stadtstaaten auf der Halbinsel im Zweiten Olynthischen Krieg, und Chalkidiki wurde nach Zerschlagung des Chalkidischen Bundes 348 v. Chr. endgültig Teil des Makedonischen Königreichs.
Das antike Toroni zählte zu den reichsten Städten Chalkidikis
Unser heutiges Ziel war der mittlere Finger, oder wie es richtig heiß: Sithonia, mit der kleinen Halbinsel Lykithos, auf der einst das antike Toroni lag. Heute ist Toroni ist ein kleines, noch wenig vom Tourismus erfasstes Dorf an der drei Kilometer langen Toroneos-Bucht. Der Name des Ortes stammt wahrscheinlich aus der griechischen Mythologie, denn Toroni war die Frau des Meeresdämons Proteus und die Mutter von Poligonos und Tilegonos, die von Herkules besiegt wurden.
Im 8. Jahrhundert v. Chr. wurde Toroni von Chalkis aus kolonisiert und trat später dem attischen Seebund bei. Im Jahr 424 vor Christus halfen die Bürger des Ortes Sparta beim Kampf gegen Athen. Die Athener, die sich in einer Festung am Kap Lykithos verschanzt hatten, wurden dabei geschlagen. Im Jahr 348 vor Christus wurde Toroni von Philipp II. König der Makedonen erobert, 168 vor Christus nach der Auflösung des makedonischen Königreichs übernahmen die Römer. Wegen seiner guten Lage mit dem fast natürlichen Hafen, der aufgrund von Verwerfungen der Erdkruste aber unter die Meeresoberfläche gesunken ist und heute nur noch durch Tauchgänge besichtigt werden kann, wurde Toroni mehrmals wieder aufgebaut. Das antike Toroni zählte zu den reichsten Städten Chalkidikis.
Die Ruinen, besser, die wenigen Reste, die es heute noch zu sehen gibt, sind zumindest für den archäologisch interessierten Reisenden sehr interessant, natürlich nicht mit anderen, bekannten Ausgrabungsstätten zu vergleichen. Einzig die christliche Basilika Agios Athanassio, die im 6. Jahrhundert nach Christus einem Brand zu Opfer fiel, ist aufgrund ihrer Mosaike im Mittelschiffeswirklich sehenswert.
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Doch auch die Ausflüge in die Unterwelt bei Petralona sowie die besten Beispiele antiken Städtebaus in Olimbiada haben ihren besonderen Reiz.
Andreas Neumeier, 296 Seiten, farbig, 9. Auflage 2022, 18,90 EUR (D), 19,50 EUR (A), 27,90 CHF ISBN 978-3-95654-924-3