Delphi - das Heiligtum der Athena Pronaia
- Geschrieben von Portal Editor
Etwas abseits und wesentlich tiefer unterhalb des Ausgrabungsgeländes liegt jenseits der kastalischen Schlucht das Heiligtum der Athena Pronaia, der „Athena vor dem Tempel“. Es ist diese Stätte, die unter den Reisenden der Archäologie als eigentliche Kultstätte des Orakels von Delphi gilt.
Die für das Heiligtum der Athena Pronaia genutzte und modern „Marmaria“ genannte Terrasse ist 150 Meter breit, aber nur 40 Meter tief. Alle auf ihr befindlichen Gebäude waren nach Süden, zum Tal hin ausgerichtet.
Der Weg von der Marmaria zum Apollonheiligtum
Der Weg von der Marmaria zum Apollonheiligtum führte an der bekannten Kastalischen Quelle vorbei, aus der zu trinken nach antiker Sage die Dichtergabe verlieh.
Gegen Ende des 7. Jahrhunderts v. Chr. errichtete man einen ersten Athenatempel, dessen Reste in den Fundamenten seines Nachfolgers verbaut wurden. Demnach handelte es sich um einen Peripteros dorischer Ordnung, von dem 12 Kapitelle und 10 Säulentrommeln aus Poros gefunden wurden.
Dieser zweite Athenatempel maß im Stylobat 13,25 × 27,46 Meter, war also im Maßstab 1:2 proportioniert und besaß entsprechend 6 × 12 Säulen. Im Gegensatz zu anderen dorischen Peripteroi seiner Zeit verzichtete man bei seinem Bau auf einen Opisthodom, eine sonst übliche Rückhalle, was den beengten Verhältnissen auf der Terrasse geschuldet sein mag.
Der zugehörige Altar befand sich auf der östlichen Langseite des Tempels. Im 4. Jahrhundert v. Chr. wurde der Tempel durch einen Felssturz schwer beschädigt, blieb aber als Ruine, die noch Pausanias betrachten konnte, erhalten. Ein neuerlicher Felssturz im Jahr 1905 brachte 12 der zu diesem Zeitpunkt noch stehenden 15 Säulen zum Einsturz und verschob das gesamte Fundament. In der Folge wurden die verbliebenen Säulen ebenfalls niedergelegt.
Ein Prostylos mit sechssäuliger Front
Der aus dem späten 4. Jahrhundert v. Chr. stammende und in lokalem Kalkstein ausgeführte Tempel war kein Peripteros, sondern ein Prostylos mit sechssäuliger Front, hinter der sich auf ganzer Breite der Pronaos öffnete.
Zur Cella vermittelte keine geschlossene Türwand, vielmehr wurden hier zwei mit den Wänden verbundene Pfeiler und zwei Halbsäulen konstruiert und die seitlichen Öffnungen mit Gittern verschlossen, während die mittlere Öffnung eine Tür aufnahm.
Ein exedra-ähnliches Statuenpostament nahm – wohl nachträglich eingebaut – die Rückwand der Cella ein und wurde mit kurzen Fortsetzen entlang der Längswände in den Raum fortgeführt.
Der für seine Zeit außergewöhnliche Rundbau, ganz aus pentelischem Marmor ausgeführt, lediglich der Cellaboden und der Sockel unter der inneren Säulenstellung waren aus dunklem, eleusinischen Kalkstein, hatte im Stylobat einen Durchmesser von 13,50 Meter.
Der Durchmesser des zylindrischen Baukörpers der Cella betrug 8,60 Meter. Zwanzig Säulen dorischer Ordnung mit je 20 Kanneluren bildeten dessen Peristase. Ihnen antworteten im Inneren neun Säulen korinthischer Ordnung, eine zehnte Säulenstellung fiel wegen der Türöffnung weg.
In dem radialsymmetrisch angelegten Entwurf korrespondierten somit die korinthischen Säulen mit jedem zweiten Interkolumnium der Peristase. Deren knapp 6 Meter hohe Säulen trugen einen Triglyphen-Metopen-Fries, von dessen einst 40 Metopen nur wenige Reste mit Darstellungen von Kentauren und Amazonen erhalten sind.
Der Bau eröffnete eine kleine Gruppe besonders kostbarer Heiligtumsbauten, alle auf dem Prinzip des Rundbaus beruhend und im 4. Jahrhundert v. Chr. errichtet, die mit der Tholos von Epidauros und dem Philippeion in Olympia zwei weitere außergewöhnliche Vertreter fand. Die Funktion der Tholos in Delphi ist ungeklärt. Drei der einst 20 dorischen Säulen wurden 1938 wieder aufgestellt.
Im Adyton, dem Allerheiligsten des Tempels, saß die Pythia auf einem Dreifuß über einer Erdspalte, aus der ethylenhaltige Gase austraten. Die Dämpfe versetzten die Pythia in einen Trancezustand, in dem sie die Orakelsprüche des Gottes verkündete, welche dann von Priestern den fragenden Gläubigen übermittelt wurden.
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